Zeltlager 2017 (Tag 1)

Nachdem sich der erste Tag am Morgen noch von seiner sonnigen Seite präsentiert hat, durften wir gleich die Regenfestigkeit aller Teilnehmer testen. Aber der Reihe nach:

Der Morgen startete für die Betreuer unfreiwilligerweise bereits kurz vor fünf Uhr morgens durch das emsige Bestreben unserer Zeltplatznachbarn, zu früher Stunde Holz zu machen und nicht gerade leisen Kindern. Entsprechend früh fand das Frühstück der Betreuer statt. Im Anschluss an selbiges wurde die Ankunft der Kinder vorbereitet, das Küchenzelt weiter präpariert und die letzten Frischeartikel eingekauft.

Ausgerechnet während dem Mittagessen und damit gut 45 Minuten vor Ankunft der Teilnehmer zeigte sich das Wetter von seiner weniger schönen Seite. Während das Interview mit dem Groß-Gerauer Echo aufgrund des Regens in das große Gruppenzelt verlegt werden musste, saßen alle Betreuer tatenlos im Zelt und hofften das Beste für die Ankunft der Teilnehmer. Der Regen verzog sich zwar nicht, aber trotz allem füllte sich das große Zelt langsam mit gut gelaunten Teilnehmern und auch wenn nicht alle pünktlich vor Ort waren, wurden alle ihr Gepäck los. Ein Teil des Gepäcks landete bereits in den Teilnehmerzelten und ein anderer Teil wurde einfach auf den Tischen zwischengelagert. Außerdem erhielt jeder sein Namensschild.

Die erste Aufgabe war wetterunabhängig umsetzbar: alle Teilnehmer zogen Kärtchen. Auf diesen waren verschiedene Arten von Bällen abgebildet. Selbige Motive waren auch auf die Biertische geklebt, sodass die erste Aufgabe darin bestand, den Tisch mit dem identischen Symbol wie auf der persönlichen Karte zu finden und sich mit den dort sitzenden Kindern bekannt zu machen. Danach folgte die eigentliche Aufgabe: Innerhalb einer Stunde sollte mit den zur Verfügung gestellten Materialien (Schere, Kleber, 1m Kordel, zwei Strohhalme, eine Küchenrollenröhre, fünf Zahnstocher und eine Zeitung) eine Wasserbombenauffangmaschine gebaut werden. Das Kriterium hierbei war, dass die Wasserbombe, welche aus einem Meter Höhe geworfen wurde, nicht kaputt gehen durfte. Nachdem alle eifrig eine Stunde lang gebastelt hatten, folgte der Praxistest – alle Maschinen sahen anders aus und jede stellte ihre Funktionalität bestens unter Beweis.

Nach dieser ersten Kennenlern- und Bastelphase war das Wetter wieder trocken, sodass alle ihre Zelte fertig beziehen konnten. Zudem stand das Kennenlernen des Zeltplatzes auf dem Programm. Entscheidende Fragen wie „Wo finde ich die Toiletten/den Spülplatz/die Duschen?“ wurden ebenso beantwortet wie die Frage, mit wie vielen Kindern man alleine in den Wald darf und bis wo hin die Grenzen des Zeltplatzes reichen. Nachdem all diese Fragen geklärt waren, gab es für alle drei Optionen in der sich anschließenden Freispielphase: 1) in das eigene Zelt gehen und dort spielen, 2) im Trockenbereich mit den von uns zur Verfügung gestellten Bällen, Seilen, Frisbees, etc. spielen oder 3) im Nassbereich an einer Wasserschlacht teilnehmen und für das Aufbrauchen der verbliebenen Wasserbomben zu sorgen.

Das Wetter hielt zum Glück auch das komplette Abendessen über, sodass die Essensausgabe des Chili con carnes beziehungsweise sin carnes im Freien stattfinden konnte. Da immer nur ein Tisch zur Ausgabe gehen konnte, erhielten alle anderen kleine Rätselfragen zum Zeitvertreib. Somit war jeder Beschäftigt und hatte neben dem Essen noch etwas zu tun.

Nach dem Abendessen war das Wetter uns nicht mehr ganz so wohl gesonnen, denn es fing an zu Regnen. Nicht wirklich viel, aber dafür sehr kontinuierlich, sodass weder das Lagerfeuer noch die geplante Nachtwanderung umgesetzt werden konnten. Stattdessen schafften wir alle Tische aus dem Essens- in das Küchenzelt und stellten in ersterem die Bänke in Form eines Rondells auf. Somit hatten alle einen Sitzplatz, keiner wurde nass, jeder sah und hörte alles. Als erstes stand das Kennenlernen und vor allem Auswendiglernen des ersten Parts unseres eigenen Zeltlagerlieds auf dem Plan. Wie das geht? Lasst euch überraschen, denn die Teilnehmer werden dieses Lied mit Sicherheit nicht mehr so schnell vergessen! Anschließend spielten wir zunächst in zwei Kleingruppen das „Anfang und Ende“-Spiel. Ein Begriff wird von einer Person genannt und die nachfolgende Person muss mit dem Endbuchstaben des vorher gesagten Worts ein neues Wort nennen. Nach einem Durchgang nur mit Tieren und einem Durchgang mit Obst und Gemüse wechselten wir das Spiel. Alle versammelten sich nun gemeinsam in einem Teil des großen Zelts und es wurden Kaffeedosen herumgegeben. In jeder Dose waren andere Gegenstände, sodass die Aufgabe darin bestand, die Dose zu schütteln und den Inhalt zu erraten. Nachdem jeder einmal geschüttelt und einen Tipp abgegeben hatte, wurde aufgelöst. Es kam einiges zu Tage: während Sand und Klicker noch vermeintlich einfache Füllungen waren, wurde es beim erhören eines Federballs oder Reis schon schwieriger. Für den letzten Programmpunkt wurde die Gruppe in zwei Kleingruppengeteilt. Die Aufgabe bestand darin, durch ein aus Kordel zwischen den Zeltpfosten gespanntes Spinnennetz hindurch zu kommen, sodass a) jede Lücke nur ein Mal verwendet wurde und b) am Ende alle Gruppenmitglieder auf der anderen Seite angelangt sind.

Nach diesem Spiel, welches den Teilnehmern vollsten Körpereinsatz abverlangte, war es langsam Zeit, sich bettfertig zu machen und die Zelte und Schlafsäcke aufzusuchen. Stück für Stück wurde es ruhiger und nach und nach schliefen alle Teilnehmer. In geringem Abstand folgten die Betreuer, denn wir haben morgen wieder viel vor, sodass jeder ausgeruht sein sollte!