25.04.2004 Internationales Kriterium in Groß-Gerau – Kleine Weltmeisterschaft

(bz) Das 26. Internationale Speedskating Kriterium am 24./25.4. in Groß-Gerau hatte in diesem Jahr absolutes Weltklasse Niveau. Der Groß-Gerauer Wettkampf seit Jahren international bekannt und attraktiv hatte in diesem Jahr noch mehr Weltspitzenläufer aus Europa, USA, Australien, Neusseland und Südafrika angezogen. Er bot in zwei Tagen für die Aktivenklasse mit fünf Distanzen fast ein volles Streckenprogramm einer dreitägigen EM oder WM. Daneben waren noch alle Altersklassen vertreten. Von den über 700 Teilnehmern kamen über die Hälfte aus dem Ausland. Bei den Aktiven und Junioren bestimmten weitgehend Nationalteams führender europäischer Speedskating Nationen wie Frankreich und Belgien das Wettkampfgeschehen, aber auch Australien war mit einem Nationalteam vertreten. Die belgischen Läufer, die im Mai ihre nationalen Meisterschaften haben, waren zudem in allen Klassen in Hochform. Der Deutsche Rollsport und Inline Verband(DRIV) hatte bei Aktiven und Junioren experimentelle Nationalteams zusammengestellt, um gegen diese starke ausländische Konkurrenz Erfahrungen für die Auswahl der Nationalmannschaft zu den internationalen Meisterschaften im Sommer zu gewinnen. Dank der in diesem Jahr noch verbesserten Wettkampforganisation konnten die 69 Programmpunkte, die zum Teil aus mehreren Einzelrennen bestanden, exakt nach Zeitplan abgewickelt werden.

Im ersten Teil des Wettkampf, dem Sprint-Cup, ging es über die 300m Einzelsprints gegen die Uhr. Diese, Bestandteil von EM und WM, werden wegen des hohen Zeitaufwandes sonst nur an solchen Meisterschaften abgewickelt. Daher nutzte in diesem Jahr wieder eine gestiegene Teilnehmerzahl diese seltene internationale Vergleichsmöglichkeit. Bei den Damen siegte die Weltmeistern 2001 Estelle Flourens(Frankreich) und bei den Herren der deutsche Junioren-Weltmeister 2001 Mathias Schwierz(Tuttlingen) wieder über diese Distanz.. Schwierz konnte mit neun Hunderstel Sekunden die besten Sprinter Frankreichs und Australiens Lionell Maillard und Gary Ryan auf die Plätze zwei und drei verweisen.

In den eigentlichen Massenrennen des Kriteriums dominierten bei den Herren unter 123 Teilnehmern der neuseeländische Weltmeister Kalon Dobbin und die beiden französischen Spitzenläufer Alexis Contin und Fabien Rabeau in allen Rennen und führten auch die Gesamtwertung an. Benjamin Zschätzsch(Groß-Gerau) landete mit nur einem Punkt Abstand auf Platz vier. Er hatte im 10000 Punkterennen sogar Platz drei gegen die starke Konkurrenz erzielt, wie über die 500m sein Bruder Daniel Zschätzsch, der aber nicht in allen Rennen am Start war. Der vierfache Weltmeister des Vorjahres Jordan Malone(USA) zeigte allerdings zu Beginn der Saison noch keine Hochform und erzieltes als Bestes nur Platz vier über 500m.

Bei den Damen siegte die beste Speedskaterin aller Zeiten, die 29-fache Weltmeisterin Teresa Ryan im 3000m Punkte und 10000m Ausscheidungsrennen. Es war eine Faszination für die Zuschauer zu sehen, wie diese Ausnahmeläuferin obwohl mehr Langstrecklerin beim Endsprint sich blitzartig vom Feld absetzen konnte und ungefährdet siegte. Die beste Französin Angele Vaudaun, verlor ihren schon sicheren Gesamtsieg bei einem Massensturz im Punkterennen, wodurch Nathalie Barbotin vom französischen Nationalteam Platz eins gesamt erzielen konnte. Beste deutsche Läuferin war hier mit Platz sechs die junge Tina Strüver(Halle), die als Shooting Star des letzten Jahres mit EM Medaillenplätze auf sich aufmerksam gemacht hatte. Die Siege in den Staffelrennen der Aktiven gingen an die französischen Nationalteams. Das deutsche Team ((Strüver, Kessler, Gegner) erzielte Platz zwei bei den Damen. Bei den Herren war die Groß-Gerauer Staffel (D. Zschätzsch, Ramali, Hirsch) mit Platz drei hinter Niederlande erfolgreich.

Beste deutsche Läufer bei den Junioren waren die A-Junioren Yannick Schimek(Groß-Gerau) und Franziska Neuling(Gera) mit Platz sechs und sieben in der Gesamtwertung. In der Klasse B erzielten Etienne Ramali(Groß-Gerau) und Ann-Kathrin Böhm (Gera) sogar Platz drei.