04.10.2004 Marion Kiessling tritt als Bundestrainerin zurück

(oti) Wie sie schon zu Jahresbeginn angekündigt hatte, ist Marion Kiessling (Groß-Gerau) nach den diesjährigen Weltmeisterschaften am Ende der internationalen Meisterschafts-Saison von ihrem Amt als Bundestrainerin im Speedskating zurückgetreten. Das deutsche Inline Speedskating verliert damit auf Bundesebene eine qualifizierte Trainerin. Marion Kießling, früher selbst seit 1971 bis 1988 aktive Läuferin, Mitglied der Nationalmannschaft von 1979 bis 1986 hatte am Ende ihrer aktiven Laufbahn das Training bei Blau-Gelb Groß-Gerau übernommen und diesen Verein mit unzähligen Erfolgen in die deutsche Spitze geführt. 1991 übernahm sie das Amt der Bundestrainerin, was sie über 13 Jahre innehatte. In ihre Zeit, zusammen mit den Bundestrainern Bernd Schicker (Bechhofen) und später Katharina Berg (Gera), fielen die größten Erfolge des deutschen Speedskating mit Weltmeistertiteln, Europameistern, Titel bei World Games und einer Vielzahl von Medaillen. Die deutsche Medaillenbilanz dieser Jahre war bei Weltmeisterschaften 3 Titel, Silber, 4 Bronze. Bei Junioren-WM wurden Gold und 3 Bronze, bei World Games 2 Titel, Silber und Bronze erzielt. Stattlich sind auch die Zahlen bei Europameisterschaften mit 3 Gold, 24 Silber und 54 Bronze. Bei Junioren-EM holte man 13 Gold, 36 Silber und 49 Bronzemedaillen. Dass diese Erfolge zur Hälfte von Groß-Gerauer Sportlern erzielt wurden, zeigt dass sie ihre Tätigkeit im Verein konsequent auf die bundesdeutsche Ebene übertragen konnte.

Die Erfolge von Blau-Gelb Läufern für Deutschland waren nicht verwunderlich, da unter Marion Kiessling im letzten Jahrzehnt Groß-Gerau die absolute Dominanz im Speedskating erreicht hatte. Dafür sprechen allein auch die Zahl von 441 deutschen Meistertiteln, 108 süddeutschen und 1287 Hessenmeistern in ihrer Zeit. Hierein fallen auch von 1987 bis 2002 allein 11 Mal die deutsche Mannschaftsmeisterschaft „Goldener Rollschuh“, sowie 2003 die Mannschaftsmeisterschaft der Herren.

Mit Marion Kiessling, die in den letzten Jahren das Aktiven Team des Deutschen Rollsport und Inline Verbands (DRIV) betreut hatte, verliert der DRIV eine Funktionsträgerin, die sich immer unermüdlich mit großem Einsatz für den Sport engagiert hatte.