Paradebeispiel Chad Hedrick: Inlineskater können es auch auf dem Eis

(bz) Der Amerikaner Chad Hedrick, der mit Gold, Silber und Bronze im Eisschnelllauf bei den olympischen Winterspielen in Turin aufhorchen ließ, hat den Fokus auch auf das sommerliche Inline Speedskating gelenkt, denn von dort kommt er her, er ist mit seinen 50 (!) WM-Titeln schließlich bester Inline Speedskater aller Zeiten.
Er ist in der Inline-Hochburg Groß-Gerau wohl bekannt, er gewann beim letzten internationalen Speedskating Kriterium 2005 auf dem Parcours hinter dem Hallenbad das Ausscheidungsrennen, im Jahre 2001 holte er bei der gleichen Veranstaltung den Gesamtsieg.

Der Umstieg von acht bzw. zehn Rollen auf Schlittschuhe macht mittlerweile Schule. Schließlich gibt es nur auf dem Eis Olympiachancen für die Skater, denn das internationale Olympische Komitee (IOC) hat der Sportart Inline Speedskating für 2012 die Aufnahme als olympische Sportart verweigert. Mit Martina Sablikova und Katarina Novotna (beide Tschechien) werden weitere Olympioniken bei der diesjährigen Auflage des internationalen Speedskating Kriteriums in Groß-Gerau dabei sein, die in Turin knapp an den Medaillen vorbeigelaufen sind. Sablikova wurde Vierte über 5000 m, das war das Rennen, in dem Claudia Pechstein Silber gewann hinter der Kanadierin Cindy Classen. Novotna wurde Siebte im Short Track Eisschnelllauf über 500 m. Novotna und Sablikova sind auch auf Inline Skates die tschechischen Top-Läuferinnen.

Die Groß-Gerauer Organisatoren des internationalen Kriteriums, das am 29. und 30. April im Skate Park Groß-Gerau stattfindet, versuchen außerdem den italienischen Olympiasieger in der Eisschnelllauf-Mannschaftsverfolgung, Ippolito Sanfratello, als Ehrengast zum Kriterium nach Groß-Gerau zu holen. Sanfratello wurde ebenfalls auf Inline Skates groß und errang damit acht Weltmeistertitel. Die Groß-Gerauer konnten ihn im Jahre 2002 bereits bewundern, damals wurde er Zweiter beim letzten Rhein-Main Inline Marathon in der Kreisstadt, Sieger wurde damals übrigens der Groß-Gerauer Christoph Zschätzsch. „Ippo“ ist vor allem auch deswegen interessant, weil er erst im Alter von 30 Jahren zum Eisschnelllauf wechselte und dort die Entwicklung zur Weltspitze in nur drei Jahren schaffte.

Beim internationalen Speedskating-Kriterium in Groß-Gerau, das stets die Weltspitze der Inline Speedskater in die Kreisstadt zieht, waren in der Vergangenheit bereits weitere Teilnehmer der diesjährigen Winterolympia auf Rollen am Start, wie die Italienerin Adelia Marra (20. über 3000 m in Turin), der Finne Mika Poutala (22. über 500 m), die Ungarin Erika Huszar (4. über 500 m im Short Track) oder der Ungar Peter Darazs (11. über 500 m im Short Track). Das legt folgenden einfachen Schluss nahe: Wenn Sie die künftigen Olympiasieger sehen wollen, kommen Sie zum internationalen Speedskating-Kriterium in Groß-Gerau am 29. und 30. April.