24.05.2015: Masters EM Marathon Salerno

Zum zweiten Mal nach 2013 fand am 24.5.2015 die Masters-EM der Inline-Speedskater in Salerno statt, ca. 60 km südlich von Neapel an der Amalfi-Küste gelegen. Die Deutsche Nationalmannschaft der Masters war mit rund 25 Läufern und Läuferinnen vertreten, darunter Karina Weindorf, Tjard Kopka und Kurt Kroneberger von BGGG, die gemeinsam am Freitag Abend anreisten und von heftigem Regen empfangen wurden. Am Samstag war das Wetter wechselhaft mit Sonne und zwischenzeitlichen Regengüssen. Zum späten Nachmittag hin wurde es etwas besser, so dass viele zum Abholen der Startunterlagen am Pattinodrom mit den Skates kamen und dort noch ein paar Runden auf der ca. 150m langen, mit Fliesen ausgelegten Bahn drehten.

Hauptthema der Gespräche war natürlich das Wetter und die Rollenwahl, waren doch dieses Jahr zum ersten Mal die 125er-Rollen erlaubt, die jedoch im Regen als eher unfahr­bar gelten. Die Eröffnungsfeier um 19 Uhr wurde von einer Gruppe Fahnen­schwinger und zwei Inline-Trickkünstlern begleitet. Anschließend machte das Deutsche National­team noch ein Gruppenfoto und traf sich dann zum Abendessen in einer Pizzeria, wo drei Köche im Fließband-Akkord Pizzen herstellten, beeindruckend anzusehen. Auf dem Nach-Hause-Weg traf einige dann noch ein heftiges Gewitter.

Kurt Kroneberger, Karina Weindorf und Tjard Kopka bei der Marathon EM in Salerno

Der Sonntag empfing uns mit Sonnenschein aber noch nassen Straßen und das Regenradar sah zunächst noch etwas bedrohlich aus. Kurz vor dem Rennen noch ein Blick darauf, und die meisten blieben beim Trocken-Setup, der sich dann auch bewährte, denn es blieb den restlichen Tag trocken, sonnig und warm. Entgegen der Ausschreibung wurden die einzelnen Altersklassen nicht im 2 Minuten-Abstand, sondern nur 30 Sekunden aufeinanderfolgend gestartet. Da die AK30 etwas bummelte, wurde sie noch in der ersten von zehn Runden von der AK40 und kurz darauf auch der AK50 eingeholt, mit der Folge, dass rund hundert Skater der drei AKs sich bunt durcheinander mischten. Die Schiedsrichter machten keine ernsthaften Anstalten, sie wieder zu trennen, und im Verlauf des Rennens mischten sich sogar noch einige Damen darunter, ohne dass dies geahndet worden wäre – italienische Verhältnisse. Jeweils gegen Ende der 6. Und 8. Runde kam es in dem großen Feld etwa 500m vor dem Zielbogen zu Stürzen, die das Feld auf letztendlich knapp 50 Läufer schrumpfen ließen. Kurt wurde beim ersten Sturz leider von einem hinter ihm fahrenden Läufer am Trikot zu Boden gerissen, rutschte auf den Handschützern und dem Hintern ein paar Meter und hechtete gleich dem Feld hinterher, das er in der Kehre nach dem Zieldurchlauf wieder einholen konnte. Er hatte aber eine schmerzhafte Prellung an der Hüfte erlitten, die ihm dann etwas zu schaffen machte. Tjard war zwar immer weiter vorne im Feld und dadurch nicht in die Stürze verwickelt. Aber auch er verpasste den richtigen Moment, ganz nach vorne zu gehen oder gar auszureißen. Im Zielsprint waren beide nicht sehr gut positioniert und konnten in dem engen Feld auch nicht mehr entscheidend Plätze gut machen, so dass sie auf Platz 7 (Tjard) bzw. 16 (Kurt) einliefen.

Karina hatte wie letztes Jahr Claudia Pechstein in ihrer Gruppe. Die Startergruppe war relativ klein mit 17 Damen, wobei sich sehr viele starke Fahrerinnen am Start befanden. Die deutschen Damen haben lediglich die größte Gruppe gebildet aber leider ihren Vorteil der Dominanz nicht ausgespielt. Das Tempo war bereits zu Beginn sehr hoch, wodurch die Gruppengröße bereits nach einer Runde auf acht Frauen reduziert war. Regelmäßige Attacken wurden hauptsächlich von der starken Französin Karine Malle und Niederländerin Karen Teuling angesetzt. Claudia Pechstein versuchte auch immer wieder der Gruppe wegzufahren, wurde bis zur achten Runde immer wieder eingeholt. Als Karina in der achten Runde in der Führung links nach hinten wechselte, fuhr Claudia zeitgleich rechts an der Gruppe vorbei und schaffte es sich abzusetzen, weil die Gruppe nicht folgte. Zum großen Bedauern stellte Karina auch noch fest, dass vor lauter Kämpfen in der Führungsspitze (Duplenne Galle und Nicola Knehr) das Tempo komplett gedrosselt wurde und durch das Fahrverhalten andere nahende Sportler behindert wurden. Den Zielsprint setzte die Niederländerin Karen Teuling sehr früh an, wobei die beiden Französinnen parallel neben ihr liefen und Karina hinter Karen keine Möglichkeit sah, vorbeizukommen. Im Ziel streckte die dritte Deutsche hinter Karina den Fuß nach vorne und sicherte sich dadurch knapp den vierten Platz. Karina wurde relativ zufrieden fünfte bei ihrem ersten Rennen über die Marathondistanz in diesem Jahr.

Nach der Siegerehrung und einem leckeren italienischen Eis traf sich der noch in Salerno verbliebene Rest des Teams zum Kaffee auf der Dachterrasse der von Tjard angemieteten Wohnung.

(Kurt Kroneberger)