07.06.2015 DM Marathon Duisburg

Die Deutsche Meisterschaft der Inline-Speedskater über die Marathon-Distanz war dieses Jahr kurzfristig nach Duisburg verlegt worden, nachdem der ursprüngliche Ausrichter Gera wegen Nichtgenehmigung der Strecke durch die Stadt den Wettkampf hatte zurückgeben müssen. Da der Termin zum Einen erst einen Monat vorher offiziell feststand und zeitgleich mit dem Europacup in Wörgl lag, war die Beteiligung insbesondere der Aktiven und Junioren nur mäßig, aber auch in den Altersklassen schrumpften die Teilnehmerzahlen im Vergleich zu den Vorjahren. Von BGGG waren bei den Damen Karina Weindorf (AK 40), bei den Herren Michael Seibel (AK 35) und Kurt Kroneberger (AK 50) am Start.

Das Damenrennen der Altersklassen war nach wenigen Metern klar von der AK30-Gruppe um Katja Ullbrich dominiert. Einige der AK40 Sportlerinnen konnten gut mit der Spitzengruppe mithalten. Claudia und Hilde Goovaerts aus Belgien wurden noch am Start als Favoritinnen angepriesen, mussten sich im Rennen jedoch nach vielen Attacken der Aktiven Katja Ullbrich und Claudia- Maria Henneken geschlagen geben. Karina musste bei km 25 Claudia ziehen lassen, da die Gruppe an einer Steigung über eine Brücke komplett auseinanderriss und sie in der hinteren Position auch nicht mehr aufschließen konnte. Danach formierte sich eine Verfolgergruppe mit drei AK40 Damen einer Juniorin und Ute Enger aus der AK50, wobei nur Karina und Silke Röhr das Tempo anzogen um wieder an die Spitzengruppe aufzuschließen. Leider war die Rennstrecke ein einziger Flickenteppich und nicht immer einsehbar, so dass die Gruppe ihren Anschluss verlor und Karina 2km vor Ende mit ihrer Attacke bis ins Ziel fuhr und einen souveränen 2.Platz der AK gewann und eine gute 6.Gesamtplazierung erreichte. Bei der WM am kommenden Sonntag möchte sie sich mehr riskieren und ein gutes Rennen laufen.


von links: Karina Weindorf, Claudia Pechstein, Silke Röhr

Eine der zahlreichen Änderungen der WKO für dieses Jahr betraf auch die Straßen-DM: hier werden jetzt alle Altersklassen gemeinsam gestartet und nicht mehr, wie in den Vorjahren, getrennt. Dadurch bedingt dürfen sich die Altersklassen vermischen und es wird derjenige Deutscher Meister, der als Erster über die Ziellinie fährt, egal welcher Altersklasse er angehört – ein Hochstarten in die Aktivenklasse ist dafür nicht mehr nötig. Das Durchmischen führt allerdings dazu, dass man schnell den Überblick verliert, wer alles aus der eigenen AK mit in der Gruppe oder schon vorne weg gefahren ist. Ein waches Auge, die Kenntnis der direkten Gegner und eine gute Positionierung im Feld werden dadurch wichtiger als in den Vorjahren.

Das Rennen der Herren startete bei herrlichem Sonnenschein, wenig Wind und gemäßigten Temperaturen gleich mit hohem Tempo, so dass sich aus dem rund 80 Mann starken Starterfeld schnell eine Spitzengruppe von ca. 40 Läufern bildete, in der sich Kurt und Michael zunächst halten konnten. Michael musste dann einer Tempoverschärfung nach gut 10 km Tribut zollen und rollte alleine weiter, während Kurt in der Spitzegruppe blieb und seinen letzten dort verbliebenen Gegner, Hans-Jörg Maus, nach knapp 30 km bei der Überquerung der letzten Rheinbrücke abhängen konnte. Bis dahin ging es anfangs über gute Straßen, in der Mitte des Rennens dann allerdings durch gepflasterte Fußgängerzonen und einen schmalen und durch Wurzelaufbrüche sehr holprigen Rheinuferweg, welche wir alle gut meisterten. Ab km 40 kam dann die übliche Hektik im Feld auf, jeder wollte sich für den Zielsprint gut, aber nicht ganz vorne im Wind platzieren. Kurt konnte sich im Mittelfeld der auf 25 Fahrer geschrumpften Spitzengruppe halten und beendete das Rennen als Gesamt-14. und Erster seiner AK. Michael fuhr als 4. seiner AK ins Ziel.

Einen Wermutstropfen gab es noch zum Abschluss: Da die zusätzliche Zeitmatte am DM-Zielstrich außerhalb des Stadions nicht richtig funktionierte, gab es bis zum Abend keine gültigen Ergebnislisten für die DM-Wertung der Altersklassen. Eine provisorische Siegerehrung auf Basis des Zieleinlaufs innerhalb des Stadions wurde dann immerhin 3 Stunden nach Zieleinlauf noch durchgeführt.

(Karina Weindorf / Kurt Kroneberger)