04.09.2005 Padova Grand Prix 2005 – 1x Gold und 2x Bronze für Nina Spilger

(Jan Wolf) Vom 01. bis 04.09.2005 war Padua/Italien Austragungsort des „9. Padova Grand Prix“. Traditionell schickte auch der DRIV eine kleine Auswahl nach Venezien. Mit dabei waren die diesjährigen EM-Starter Toni Deubner (Eisenach/Team Fila Germany), Clemens Rubick (Gera/Powerslide), Dennise Kessler (Gera/Powerslide) und Nina Spilger (Groß-Gerau/Powerslide). Komplettiert wurde die Mannschaft durch Patrick Täubrecht (Dessau/Powerslide) und Jan Wolf (Gera/KIA Motors Germany). Neben den deutschen und zahlreichen starken italienischen Läufern waren Sportler aus Slowenien, Ungarn, Russland und Indien am Start. Ausgetragen wurden die Wettkämpfe auf dem „Prato della Valle“, einem ca. 600m langen Straßenkurs, welcher ohne Zweifel einer der schnellsten Kurse der Welt ist. Als erstes standen die 3.000 m auf dem Programm. Hier hieß es erst einmal Erfahrungen zu sammeln und die Müdigkeit nach der langen Fahrt etwas abzuschütteln. Dies gelang auch sehr gut. So belegten Nina und Dennise die Plätze 3 und 4. Die Herren mussten gegen eine Weltklasse-Konkurrenz antreten. In der Hauptklasse der Männer waren u.a. die mehrfachen Welt- und Europameister Max Presti, Luca Saggiorato (beide Fila Intern.) und Pier Davide Romani (Salomon) am Start. Die deutschen Jungs konnten sich jedoch gut behaupten. Toni lief dabei auf den 6. Platz und auch Patrick schaffte es bei seinem Debüt im Nationaltrikot in die Top-Ten zu fahren. Nach den 3.000m ging es sofort für die Männer weiter in den 500m-Vorläufen. Außer Toni konnten sich die deutschen Läufer alle für das Finale der besten acht qualifizieren. Doch bevor diese ausgetragen wurden, ging es noch über 10.000m Punkte/Ausscheidung. Das hieß, jede Runde vorn einen Punkt und hinten der letzte raus. Die Damen liefen die ganze Zeit gut vorn mit, konnten jedoch keine Punkte einfahren. Erst kurz vor Schluss mussten Beide ausscheiden und belegten letztendlich die Plätze 4 (Nina) und 5 (Dennise). Auch die Männer zeigten ein gutes Rennen, doch offensichtlich wurden sie von den Stars im Feld als sehr gefährlich eingestuft, denn sobald sie sich an der Spitze des Feldes formieren wollten, wurden sie von Helfern gestört. So wurde jeder Versuch, einen Punkt zu ergattern, im Keim erstickt. Einzig Toni gelang es, sich dauerhaft an der Spitze zu etablieren. Er blieb im Rennen und konnte mit einem furiosen Endspurt auf Rang 4 ins Ziel kommen. In der Endabrechnung bedeutete das jedoch nur Rang 7. Im abschließenden 500m-Finale mussten noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden. Mittlerweile stand die Uhr bei 23:30 und das nach einer Nacht im Bus und einem Tag mit über 30°C und vollem Wettkampfbetrieb. Dennise konnte sich nach dem Start gleich die 2. Position erkämpfen. Diese gab sie auch bis ins Ziel nicht mehr ab und somit war die zweite Medaille für das deutsche Team perfekt. Die Jungs wollten es den Mädchen gleich tun. Dies scheiterte dann aber an den schlechten Startpositionen. Nach dem Start hinten, hatten sie keine Chance etwas zu bewegen und somit kamen sie etwas enttäuschend auf die Plätze 6, 7 und 8.
Am Freitag begann der Wettkampf mit dem Rennen über 5.000 m. Die Damen konnten dabei nicht in die Medaillenvergabe eingreifen und belegten die Plätze 5 (Dennise) und 6 (Nina). Im Rennen der Herren zeigte Clemens Mut zum Risiko und setzte sich kurz nach dem Start vom Feld ab. Sofort übernahmen Presti, Saggiorato und Romani die Führung im Feld um das Tempo und den Abstand zum Ausreißer zu kontrollieren. Clemens wurde dann ca. 1.000 m vor Schluss eingeholt. Die anderen drei hatten sich gut im Feld postiert, wurden jedoch durch einen Sturz im Endspurt behindert. Somit wurden sie 6. (Toni), 10. (Jan), und 15. (Patrick) und 16. (Clemens). Im Nachmittagsprogramm hatten die Damen noch ihr 20.000m-Ausscheidungs-Rennen zu bewältigen. Und dies bei mindestens 35°C. Das Rennen verlief gemäß der Temperatur relativ ruhig. Nina war bis zum Ende dabei und konnte im Endspurt ihre zweite Bronze-Medaille gewinnen. Im Abendprogramm waren zunächst 1.000m zu absolvieren. Und dies ohne Vorläufe direkt als Finale. Die Damen erreichten wieder als 5. (Dennise) und 6. (Nina) das Ziel. Die Männer kamen in ihrem Rennen sehr nah an einen Podiumsplatz heran. Toni schaffte es jedoch nicht den italienischen EM-Starter Antonio Ballarini im Zielsprint zu besiegen. Somit gab es die Plätze 4, 6 und 7 für Toni, Clemens und Jan. Im 20.000m-Auscheidungs-Rennen der Herren ging es dann hart zur Sache. Clemens musste das Rennen nach einem Schlag gegen seinen Kiefer als 16. beenden. Jan bekam von einem italienischen Läufer zwei kräftige Faustschläge auf den Rücken und musste ebenfalls das Rennen aufgeben. Er wurde 12. Patrick lief stark im Feld mit und leistete zwischenzeitlich auch gute Führungsarbeit mit Toni, um den Ausscheidungen zu entgehen. Am Ende wurden sie 12. und 7.
In den abschließenden Staffelentscheidungen gab es dann noch mal zwei Highlights. Nina gewann die Damen-Staffel zusammen mit den Italienerinnen Giovanna Turchiarelli und Martha Cucco. Die Männer mit Toni, Patrick und Jan schafften es ebenfalls die gesamte Konkurrenz hinter sich zu lassen. Somit gab es noch die in der Sammlung fehlende Goldmedaille für das deutsche Team.

Bei den Straßenrennen am Sonntag konnte einzig Toni auf das Siegerpodest klettern. Er wurde 3. im 15km-Rennen. Patrick und Clemens mühten sich im Marathon mit den Gebrüdern Presti und Zangarini, Saggiorato, Romani, Poletti und anderen bekannten italienischen Namen. Somit ist Clemens’ 8. Platz auf jeden Fall als Erfolg zu bewerten. Die Mädchen hatten auf den 40km wenig Chancen, da die besten Damen Nicole Begg und Sandy Minto bei der Spitzengruppe der Herren mitfuhren. Nach einem Sturz von Nina waren dann alle Hoffnungen auf eine Top-6-Platzierung, für die es Preisgeld gegeben hätte, weg.

Trotzdem war es ein sehr guter und erfolgreicher Wettkampf für die Sportler des DRIV, bei dem man in einer Vielzahl von Rennen vor allem Ehrfahrungen gegen starke Konkurrenz sammeln konnte, ohne dabei den großen Druck wie bei einer EM zu haben.