21.05.2006 Deutsche Halbmarathonmeisterschaft in Einhausen

(Kurt Kroneberger, Ralf Sonneck und Reinhard Borst) Der Tag fing eigentlich ganz freundlich, wenn auch etwas kühl und recht windig, an. Doch zwei Stunden vor Rennbeginn der Aktiven ging zwischen Darmstadt und Einhausen ein Gewitterregen herunter, der leider den Streckenteil im Wald voll erwischte und unter Wasser setzte. Hektisch wurden noch Rollen getauscht und das beste Regen-Setup diskutiert, bevor es mit der seit Jahren üblichen Verspätung von etwa einer Viertelstunde auf die Strecke ging. Als erstes starteten die Jedermänner auf eine Runde, hinter deren Feld wurden die Aktiven neutralisiert zum Halbmarathonstart im Wald geführt. Nach deren erstem Zieldurchlauf kam das Feld der Senioren an die Reihe, das ebenfalls zunächst zum HM-Start geführt und dort nach Altersklassen getrennt gestartet wurde. Schon am Start war es nass, und die beiden scharfen Rechtskurven im Wald wurden entsprechend vorsichtig angegangen.
In der AK 30 starteten vorwiegend die Favoriten einige Ausreissversuche, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt waren. Die nassen Kurven wurden vorsichtig angegangen, trotzdem kam es zu einigen Stürzen. Ralf Sonneck gelang es, durch die Unterstützung von seinem Trainer und Vereinskollegen Rainer Arnold, sich in der 2. Runde ständig in der Spitze des Feldes zu halten. So konnte sich Ralf eingangs des langen Zielsprints, der durch Ausreissversuche eingeläutet wurde, direkt hinter einigen Favoriten einreihen. Die gute Ausgangsposition konnte er halten und so gelang ihm überraschend ein guter dritter Platz. Rainer, eigentlich favorisiert, konterte einen Ausreissversuch kurz vor der Zielgerade. Er kam dadurch allerdings etwas zu früh in die führende Position, die er auf der langen Zielgerade leider nicht halten konnte.

Die Nässe sorgte in der AK40 M für ein eher verhaltenes Rennen ohne Ausreissversuche, das erst auf den letzten drei Kilometern hektischer wurde, als alles wie üblich nach vorne in eine gute Ausgangsposition für den Zielsprint drängte, ohne ganz an die Spitze und in den Wind gehen zu wollen. Dies führte dann leider zu Stürzen, von denen aber die beiden BGGG-Fahrer Guido Koning und Kurt Kroneberger glücklicherweise nicht betroffen waren. Kurt glückte es in der entscheidenden Phase, eine gute Ausgangsposition zu finden, so dass er nach packendem Sprint auf den zweiten Platz der AK40 kam.

Reinhard Borst startete bei den AK50 und verpasste beim Aufwärmen schon mal den Showstart, der in Einhausen im Ort veranstaltet wird – der eigentliche Start passiert dann mitten auf einer langen Waldstraße. An diesem Startpunkt trafen sich dann 30 Kämpfer in den 50er Jahren, die sich gegenseitig versichern, wie schrecklich nervös sie doch alle sind. Und die meisten sehen wieder mal erschreckend fit aus. Nach dem Start und der ersten Kurve kamen die ersten richtig nassen Straßenstücke. Die Folge war, dass Attacken nur noch an verstärktem Armrudern zu erkennen waren, die Geschwindigkeit blieb ziemlich unverändert. Aber man hat ja fleissig mitgerudert, sonst wäre man umgefallen.
Durch die homogene Gruppe kam richtiges Renn-Feeling auf, so mit gegenseitigem Belauern („gehört der da vorne auch zu uns? Dann mal etwas schneller!“) und sogar Schlangenlinien-Fahren, um nicht führen zu müssen. Das Tempo wurde auf den trockenen Streckenteilen geradezu unangenehm schnell (einsetzende Atemlosigkeit). Nach knapp 2 Runden waren immer noch 10 Fahrer in der Spitzengruppe, die dann auch erst nach dem Einbiegen in die Zielgerade richtig losrannten. Nach der Hälfte des Wegs zum Ziel merkte Reinhard, dass er ja doch noch etwas schneller fahren könnte (auch Armeinsatz soll manchmal helfen), er überholte noch einen und wurde dann vierter. Der Platz ist ok, hätte auch der dritte sein dürfen, hätte aber auch der siebte werden können…

Bei den Damen hatte Anja Cheylus großes Pech, als sie im Zielsprint an zweiter Stelle liegend stürzte.