24.-30.07.2006 EM Italien

Europameisterschaften in Cassano d´Adda (Italien): Mit einer Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille belegt Deutschland den dritten Platz in der Medaillenwertung.

Fazit der EM 2006

(benno zschätzsch). Mit einer Gold-, vier Silber- und einer Bronzemedaille belegte Deutschland den dritten Platz in der Medaillenwertung hinter den allerdings noch weit entfernten Italienern und Franzosen, knapp vor den aufstrebenden Spaniern, die sich Anfang 2006 mit dem Argentinier Carlos Lugea einen international renommierten Nationaltrainer geholt haben. Neuer deutscher Superstar ist natürlich die Berlinerin Jana Gegner, die EM-Gold und Bronze im 10.000-m-Punkterennen und im Marathon sowie zwei Silbermedaillen als Schlussläuferin in der Pisten- und Straßenstaffel geholt hat. Ihr Auftritt in den Rennen birgt für die Zukunft noch einiges an Potenzial. Wird sie die nächste „Anne Titze“, bisher beste deutsche Läuferin mit drei Weltmeistertiteln, 41 EM-Medaillen, drei World-Games-Goldmedaillen und 49 deutschen Meistertiteln? Vielleicht, aber da gibt es ja noch eine Sabine Berg und dann noch eine Mareike Thum, die bei der Junioren-EM ja überaus glanzvolle Auftritte hatten…

Sonntag 30.07.2006, Marathon:
Jana Gegner gewinnte Bronze über die Marathondistanz.

Um kurz nach 10.00 Uhr am Sonntag wurden auf dem „Autodromo Nazionale di Monza“ die Damen auf die Marathondistanz geschickt. Der Rundkurs auf der Rennstrecke mit etwas über 2 km war sehr rau und somit kraftraubend. Auf den ersten Runden blieb das Feld kompakt zusammen, einzelne Ausreißversuche wurden umgehend wieder gestellt. In der zweiten Rennhälfte erfolgten häufiger Tempoverschärfungen, insbesondere die Schweizerin Nadine Gloor war hier sehr aktiv. Am Ende lief alles auf einen Massensprint heraus. Hier zeigte das Deutsche Team eine gute Mannschaftsleistung, zog früh den Sprint an und ermöglichte damit Jana Gegner eine gute Ausgangsposition für den Sprint um die Plätze. Und diese Rechnung sollte aufgehen: Bronze für Jana Gegner hinter den Französinnen Nathalie Barbotin und Angèle Vaudin.

Eineinhalb Stunden nach den Damen fiel der Startschuß für die Herren über die 42,195km-Distanz. Und da ging es gleich von Beginn an zur Sache. Ein Ausreißversuch folgte dem nächsten. Die Schweizer zeigten immer wieder den Willen, dem Feld zu enteilen, jedoch ohne Erfolg. Das Feld blieb kompakt. Im Sprint um die Plätze dominierten gänzlich Läufer aus Italien. Gold für Massimiliano Presti, Silber für Franceso Zangarini und mit Bronze für Stefano Galliazzo war Italiens Dreifacherfolg bei den Herren im Marathon perfekt.
Die diesjährige Europameisterschaft ist mit diesem finalen Wettkampf beendet, am Abend findet noch die offizielle Abschiedsparty für die Athleten statt.

(benno zschätzsch). Mit einer Bronzemedaille für Jana Gegner auf der Marathondistanz schloss das deutsche Nationalteam die Europameisterschaften ab. Der Sieg über diese Distanz, die in der spektakulären Umgebung des Autodroms von Monza – allerdings faktisch ohne Zuschauer – gelaufen wurde, ging an die Französin Angèle Vaudan, derzeit ja auch Führende der World Inline Cup Wertung, Zweite wurde die talentierte französische Nachwuchsläuferin Justine Halbout.
Die Michaela Neuling (Gera), die letztes Jahr in Ludwigsfelde den EM-Titel über diese Distanz geholt hatte, bestätigte ihre herausragenden Fähigkeiten mit dem fünften Platz, ihre Schwester Franziska wurde Zehnte. Als 20., 21. und 38. liefen Michaela Heinz-Gerten (Bayreuth), Sabrina Rossow (Oberkochen) und Jenny Berndt (Freiburg) ein, die vom DRIV als zusätzliches Team speziell nur für den Marathon an den Start geschickt wurden. Die junge Katja Ulbrich hielt als 27. gut mit. Dennise Kessler und Sandra Wieduwilt (beide Gera) mussten den hohen Belastungen der Vortage Tribut zollen und kamen als 44. und 45. ein.
Bei den Herren schickten die Italiener ein prominentes Zusatzteam an den Marathon-Start, das an den übrigen EM-Läufen gar nicht teilgenommen hatte. Diese Taktik ging voll auf, im Ziel wurden die ersten sechs Plätze durch Italiener belegt: Massimiliano Presti bestätigte seine Führende Position im World Inlien Cup durch einen Sieg in Monza, Silber und Bronze holten Francesco Zangarini und Stefano Galliazzo. Aus deutscher Sicht war auf den vorderen Plätzen nichts drin, beste Läufer waren hier Bernhard Krempl (Regensburg) und Markus Pape (Ravensberg), sie stellten das deutsche Marathon-Spezial-Zusatzteam. Die übrigen deutschen Läufer belegten Mittelfeldplätze.

Ergebnisse EM Herren Marathon:
1. Presti Massimiliano (Italien) 1.04.18.21
2. Zangarini Francesco (Italien) 1.04.18.25
3. Galliazzo Stefano (Italien) 1.04.18.29
4. Romani Pier Davide (Italien)
5. Presti Luca (Italien)
6. Cacco Alberto (Italien)
7. Grandgirard Baptiste (Frankreich)
8. Guyader Yann (Frankreich)
9. Despaux Julien (Frankreich)
10. Garikoitz Lerga Nicolay (Spanien)

Ergebnisse EM Damen Marathon:
1. Vaudan Angele (Frankreich) 1.15.53.95
2. Halbout Justine (Frankreich) 1.15.54.03
3. Gegner Jana (Deutschland) 1.15.54.08
4. Turchiarelli Giovanna (Italien)
5. Neuling Michaela (Deutschland)
6. Gomez Lorenzo Sandra (Spanien)
7. Lardani Laura (Italien)
8. Duchemin Aurelie (Frankreich)
9. Ponzetti Cinzia (Italien)
10. Neuling Franziska (Deutschland)

20. Heinz-Gerten Michaela (Deutschland)
21. Rossow Sabrina (Deutschland)
27. Ulbricht Katja (Deutschland)
38. Berndt Jenny (Deutschland)
44. Kessler Dennise (Deutschland)
45. Wieduwilt Sandra (Deutschland)

Samstag 29.7.2006:
Silber für die Damen-Staffel, Fünfter Platz für Martin Matyk über 500 m

Deutsche Herren-Staffel disqualifiziert.

(benno zschätzsch) Mit einem hervorragenden fünften Platz über 500 m bei den Straßen-Europameisterschaften der Inline Speedskater bestätigte der Darmstädter Martin Matyk seine blendende Form. Auf seiner Spezialdistanz lief der Darmstädter Sprinter ohne Probleme ins Sechser-Finale und belegte dort zwei Tage nach seiner Silbermedaille über die gleiche Distanz bei der Pisten-EM den Fünften Platz, nur einen Meter entfernt vom Bronzeplatz.
Für die deutschen Damen Tina Strüver (Halle), Katja Ulbrich (Bayreuth) und Dennise Kessler war im Halbfinale Schluss, sie belegten in der Endabrechnung die Plätze 9, 10 und 12. Erika Zanetti, Maria Orrú und Nicoletta Falcone feierten hier einen dreifachen italienischen Triumph.

Im 20.000-m-Ausscheidungsrennen der Damen stürzte Tina Strüver (Halle) bereits nach 10 Runden und musste aufgeben. Die Geraerin Franziska Neuling kam auf den 17. Platz, und die Europameisterin über die tags zuvor gelaufene Punktedistanz, die Berlinerin Jana Gegner, ließ sich bereits früh in die Ausscheidungssprints am Ende des Feldes verwickeln und kam als Neunte ein. Siegerin wurde hier die Französin Angèle Vaudan, die derzeit Führende im World Inline Cup, vor den Italienerinnen Laura Lardani und Giovanna Turchiarelli.
Im Ausscheidungsrennen der Herren über die gleiche Distanz zeigte der Groß-Gerauer Pascal Ramali erneut sein großes Potenzial, erst gegen Ende ließen die Kräfte nach, er wurde schließlich 14.. Der Geraer Nico Wieduwilt wurde 17.. Der Groß-Gerauer Boris Hahn passte bei einem der Ausscheidungssprints nicht auf und musste mit dem 24. Platz vorlieb nehmen. Der Franzose Yann Guyader, in Groß-Gerau bestens als Sieger des diesjährigen Groß-Gerauer Kriteriums bekannt, buchte hier seinen dritten EM-Titel vor den Italienern Fabio Francolini und Matteo Amabili.
Die deutsche Herren-Staffel in der Besetzung Daniel Zschätzsch (Groß-Gerau), Nico Wieduwilt (Gera) und Toni Deubner (Eisenach) nach der dritten Verwarnung disqualifiziert, das gleiche Los ereilte die Schweiz. Der Sieg ging an das französische Team vor Spanien und den Niederlanden.
Die Damen-Staffel in der Besetzung Jana Gegner (Belin), Sandra Wieduwilt (Gera) und Michaela Neuling (Gera) erlief zum Abschluss der Straßen-EM Silber hinter Frankreich und vor Italien. Gegner wartete etwas zu lang mit dem Endsprint, sonst wäre mehr drin gewesen, denn sie war die schnellste unter den Schlussläuferinnen. Auch hier zog der italienische Oberkampfrichter Manfredini eine rote Karte, diesmal für Spanien.
Am Sonntag werden die Europameisterschaften mit den Marathons abgeschlossen, die auf dem Autodrom in Monza gelaufen werden.

Freitag 28.07.2006:
Gold für Jana Gegner im Punkterennen

(benno zschätzsch) Nachdem bei den Siegerehrungen der Einzelrennen der Pisten-EM stets nur die italienische oder die französische Nationalhymne zu hören waren, gab es am ersten Tag der Straßen-EM der Inline Speedskater im norditalienischen Cassano d´Adda endlich einmal die deutsche Hymne zu hören. Für den ganz großen Erfolg der deutschen Speedskater sorgte die Berlinerin Jana Gegner im 10.000-m-Punkterennen. Die frühere Sprintspezialistin hat sich seit einem Jahr verstärkt auch auf die langen Distanzen konzentriert. Kurz vor Schluss lag sie noch mit 2 Punkten nur auf dem siebten Platz, war aber im Zielsprint ganz vorn und holte sich dort weitere drei entscheidende Punkte zum Sieg, die Niederländerin Elma de Vries und die Belgierin Nele Armée lagen mit je vier Punkten auf dem zweiten und dritten Platz. Tina Strüver (Halle) wurde in diesem Rennen Zehnte, die Geraerin Sandra Wieduwilt 21..
Das Punkterennen der Herren gewann der Franzose Yann Guyader vor dem Italiener Fabio Francolini und dem Schweizer Alain Gloor. Der Geraer Nico Wieduwilt wurde Elfter, der Berliner Victor Wilking wurde 20.. Der Groß-Gerauer Pascal Ramali stürzte leider und musste aufhören.

Knapp eine Medaille verpasste die Berlinerin Jana Gegner über die 200-m-Sprintdistanz, die ebenfalls am ersten Wettkampftag der Straßen-EM gelaufen wurden. Sie wurde Vierte hinter den Italienerinnen Nicoletta Falcone, Maria Orrú und Erika Zanetti, die auf ihrem Heimparcours nicht zu schlagen waren. Falcones Zeit von 18,504 Sekunden bedeuten gleichzeitig neuen Europarekord, Zanetti hatte in der Qualifikation bereits eine neue Bestmarke mit 18,525 Sekunden aufgelegt.
Einen erstaunlichen zehnten Platz belegte EM-Neuling Katja Ulbrich (Bayreuth), die sich gegenüber dem Qualifikationslauf noch um zwei Plätze verbessern konnte. Ganz knapp am Finale vorbei lief die Geraerin Dennise Kessler als Gesamt 13..
Wieder einmal unschlagbar über 200 m war der italienische Weltrekordhalter Gregory Duggento, der bereits in der Qualifikation den Europarekord auf 16,570 Sekunden verbessert hatte. Im Finale verbesserte er diesen Europarekord auf 16,479 Sekunden, das sind nur 3 Hundertstel über seinem eigenen Weltrekord (16, 450 Sekunden). Der zweitplatzierte Belgier Wouter Hebbrecht, der als einziger in die italienische Sprinter-Phalanx einbrechen konnte, lag mit 16,798 Sekunden 3 Zehntel Sekunden hinter Duggento, für den Speedskater-Kurzsprint eine kleine Ewigkeit. Dritter wurde Lokalmatador Marco Falcone. Der Tuttlinger Matthias Schwierz, in der Qualifikation noch Vierter, fiel im Finale wegen eines Stolperschritts auf den siebten Platz zurück. Mit einem neunten Platz bestätigte der Darmstädter Martin Matyk, der sich seit einem Jahr auf die Sprintdisziplinen konzentriert, seine blendende Form. Der junge Groß-Gerauer Boris Hahn, eigentlich eher Langstreckenspezialist und das erste Mal bei einer EM dabei, wurde über diese Kurzdistanz 22..

Mittwoch 26.07.2006:
Daniel Zschätzsch und Pascal Ramali holen Silber mit der Herren-Staffel.

Ebenfalls Silber für die Deutsche Damen-Staffel.

Martin Matyk gewinnt Silber über 500m.

(benno Zschätzsch) Am letzten Tag der Pisten-EM konnte sich die deutsche Delegation gleich drei Mal über Silber freuen Martin Matyk holte das erste Edelmetall über 500m, sowohl die deutsche Herren- als auch die Damenstaffel folgten mit jeweils einer weiteren Silbermedaille.

Es sollte sich bewähren, dass die letzten Pistenwettkämpfe um einen Tag vom Mittwoch auf Donnerstagvormittag, dem Ruhetag vor der Straßen-EM, verschoben werden mussten, da es am Vorabend geregnet hatte und somit die Wettkampfstrecke unbefahrbar war. Über 500m der Damen schied Sandra Wieduwilt´(Gera) im Vorlauf aus. Franziska Neuling (Gera) und Jana Gegner (Berlin) schafften den Sprung ins Halbfinale, in dem dann für beide leider das Aus kam. Bei den Herren scheiterte Boris Hahn (Groß-Gerau) im Vorlauf, Daniel Zschätzsch (Groß-Gerau) musste im Halbfinale alle Hoffnungen auf eine Medaille begraben. Martin Matyk (Darmstadt) konnte sich jedoch von Lauf zu Lauf steigern; er siegte sowohl den Vorlauf als auch im Halbfinale und erreichte so ungefährdet das Finale. Auch hier erwischte Matyk einen guten Start und setzte sich anfangs in Front, im Anschluß positionierte er sich clever hinter den späteren Sieger Patrizio Triberio und sicherte sich mit seiner Silbermedaille das erste Edelmetall bei dieser EM für Deutschland. Platz drei ging an den Spanier Ronan Sanchez.

Große Freude für die deutschen Fans gab es auch bei den Staffeln. Die Herren mit Nico Wieduwilt (Gera), Pascal Ramali und Daniel Zschätzsch (beide Groß-Gerau) qualifizierten sich über den Vorlauf für das Finale: Dort profitierten sie von optimalen Staffelwechseln und freuten sich am Ende über Silber hinter der Spanischen Staffel. Platz 3 ging an Italien. Die dritte deutsche Medaille holte sich die Damenstaffel: Silber für Sandra Wieduwilt, Jana Gegner und Dennise Kessler hinter Italien und vor Frankreich, obwohl man noch bei zwei Staffelwechseln gestürzt war.

Die Meisterschaft wird am Freitag mit der Straßen-EM fortgesetzt, die am Sonntag mit dem Marathon endet.

Dienstag 25.07.2006:
Halbfinal-Aus für deutsche Inline Speedskater über 1.000 m. Jana Gegner und Daniel Zschätzsch 7. über 1.000m.

Boris Hahn über 20.000m Ausscheidung 16. Pascal Ramali 24.

(benno zschätzsch). Kein Glück hatten die deutschen Inline Speedskater am zweiten Wettkampftag der Europameisterschaften in Cassano d´Adda (Italien). Über 1000 m kamen sowohl die drei Damen Jana Gegner (Berlin), Sandra Wieduwilt und Dennise Kessler (beide Gera) als auch die drei Herren Daniel Zschätzsch (Groß-Gerau), Nico Wieduwilt (Gera) und Toni Deubner (Eisenach) ohne Probleme aus den Vorläufen in die Halbfinals, dort war dann für alle sechs Deutschen allerdings Schluss. Am nächsten dran war noch Daniel Zschätzsch, der im Halbfinale zwei Runden vor Schluss auf den rettenden zweiten Platz vorlaufen konnte, bei diesem Sprint aber in der Kurve auf dem sehr glatten Pisten-Belag ausrutschte und fast gestürzt wäre. Im Ziel bleib ihm nur der dritte Platz in seinem Vorlauf, er wurde damit insgesamt Siebter. Den 10. Gesamt-Platz belegte Wieduwilt, Deubner wurde insgesamt 13.. Der Sieg im Finale ging an den Italiener Patrizio Triberio, Silber holte der Schweizer Raphael Pfulg, Bronze der Franzose Julien Despaux.
Die Berlinerin Jana Gegner wurde insgesamt Siebte, die Geraerinnen Dennise Kessler und Sandra Wieduwilt belegten den geteilten neunten Platz. Die Italienerinnen Erika Zanetti und Nicoletta Falcone holten einen Doppelsieg, einen dreifachen italienischen Triumph über diese 1000-m-Distanz verhinderte die Belgierin Nele Armée.
Im norditalienischen Cassano d´Adda herrscht momentan eine richtige Gluthitze, verbunden mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dieses Klima macht den Läufern sehr zu schaffen, zumal die Hitze durch den Betonbelag der Piste besonders stark gespeichert und reflektiert wird. Die Vorläufe der Inline-EM wurden deshalb auf die Abendstunden verlegt, sodass die Finalläufe erst kurz vor Mitternacht beendet waren.
Im Ausscheidungsrennen über 15 km lief die Geraerin Sandra Wieduwilt ein beherztes Rennen, sie musste erst zwei Runden vor Schluss als Letzte ausscheiden und wurde damit Sechste. Ihre Vereinskameradin Michaela Neuling wurde Elfte, Tina Strüver (Halle) Zwölfte. Der Sieg ging an die Französin Nathalie Barbotin vor der Italienerin Laura Lardani und der Schweizerin Nadine Gloor.
Im Ausscheidungsrennen der Herren hatten die beiden Groß-Gerauer Boris Hahn und Pascal Ramali viel Pech. Hahn hatte fälschlicherweise geglaubt, in einer der frühen Ausscheidungssprints aufhören zu müssen, er konnte dann wieder vor dem nächsten Ausscheidungssprint an das Feld heranlaufen und erlief bei seinem ersten EM-Einsatz am Schluss einen sehr guten 16. Platz. Pascal Ramali lief lange an sicherer Stelle im Vorderfeld und machte das Tempo für den Teamkapitän Nico Wieduwilt (Gera), wurde dann aber unfair an die Außenbande gedrückt, kam fast zu Sturz und verlor dabei viel Tempo, er musste das Rennen früh als 24. beenden. Italien feierte mit Pierdavide Romani und Fabio Francolini einen Doppelsieg vor dem Franzosen Baptiste Grandgirard.

Montag 24.07.2006:
Daniel Zschätzsch über 300m 18. Pascal Ramali 12. über 10.000m Punkte/Ausscheidung.

Vierter Platz für Jana Gegner über 10.000m Punkte/Ausscheidung, Fünfter Platz im Sprint.

(benno zschätzsch). Eine glatte Sache sind die Pisten-Europameisterschaften für die deutschen Inline Speedskater im norditalienischen Cassano d´Adda, die am Montag mit den 300-m-Einzelsprints begonnen haben. Der parabolisch überhöhte 175-m-Parcours aus poliertem Zement ist sehr rutschig und stellt die Läufer vor große Probleme bei der Wahl des richtigen Rollenmaterials.
Die italienischen Läufer nutzten ihren umso wichtigeren Heimvorteil und sicherten sich mit Maria Laura Orru bei den Damen und Patrizio Triberio bei den Herren die Siege über 300 m. Bei den Damen ging auch Silber und Bronze an Italien mit Nicoletta Falcone und Erika Zanetti. Zweiter bei den Herren wurde der Belgier Wouter Hebbrecht vor dem Franzosen Kevin Gauclin.
Die deutschen Sprinter-Hoffnungen Jana Gegner (Berlin) und Matthias Schwierz (Tuttlingen) kamen als Fünfte bzw. Sechster ein, das sind hervorragende Platzierungen angesichts der Grip-Probleme. Die erstmals als Sprinterin eingesetzte Sandra Wieduwilt (Gera) überraschte mit einem unerwartet guten achten Platz, ihre Vereinskameradin Dennise Kessler wurde 13..
Der Darmstädter Martin Matyk und der Groß-Gerauer Daniel Zschätzsch, beide normalerweise sehr gute Pisten-Spezialisten, kamen als 14. und 18. gar nicht mit dem Belag zurecht.
Die erste Medaille für Deutschland verpasste ganz knapp die Berlinerin Jana Gegner im kombinierten Punkte-/Ausscheidungsrennen über 10000 m. Mit Unterstützung durch Sandra Wieduwilt holte sie nach der Hälfte des Rennens ihre ersten Zwischen-Punktesprints, am Ende lief sie zusammen mit der später Zweitplatzierten Spanierin Sandra Gomez sogar dem Feld davon, passte dann aber nicht auf als die Spanierin abermals davonzog, Gegner kam dann nicht mehr heran und wurde trotz Punktgleichheit mit der drittplatzierten Französin Justine Halbout nur Vierte. Gold holte die Italienerin Simona di Eugenio, die in der ersten Rennhälfte fast alle Punktesprints holte und schon zur Rennhälfte uneinholbar mit acht Punkten vorne lag.
Der Sieg im kombinierten Punkte-/Ausscheidungsrennen über 10000 m der Herren ging an den favorisierten Franzosen Yann Guyader, der bereits im April beim internationalen Groß-Gerauer Kriterium eine eindrucksvolle Vorstellung geliefert hatte. Zweiter wurde der Italiener Matteo Amabili vor dem Schweizer Alain Gloor. Der Geraer Nico Wieduwilt wurde Sechster. Der Groß-Gerauer Pascal Ramali, der lange Zeit Führungsarbeit geleistet hatte, zeigte als 12. sein großes Potenzial. Der Eisenacher Toni Deubner schied schon früh aus und wurde 21..

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