08.10.2006 Senioren-EM

Senioren-EM in Savona (Italien) – Plätze 13 und 26 für Kurt Kroneberger und Guido Koning Mit der in diesem Jahr neu formierten Senioren-Nationalmannschaft fuhren Erika Koch, Wetterauer Speedfüchse (AK 30), Guido Koning und Kurt Kroneberger, beide Blau Gelb Groß Gerau (AK 40), als hessische Vertreter zur Senioren-EM, die auf der landschaftlich wunderschönen Via Aurelia entlang der ligurischen Küste zwischen Albenga und Savona (etwas westlich von Genua) stattfand. Die Küste ist an vielen Stellen steil abfallend, da das Hinterland gleich bergig ist, die Küstenstraße windet sich entlang der Felsen und steigt immer wieder von Meeresniveau auf 30 bis 50 Meter die Felsen hoch an, so dass hier ein nicht nur touristisch attraktiver sondern auch konditionell anspruchsvoller Kurs zu skaten war.
Das herrliche Wetter am Sonntag morgen – Sonnenschein bei 20-25 °C, allerdings ein recht starker Wind, der meist von vorne kam – und die herrlichen Ausblicke entschädigten für die rund 10 Stunden Anfahrt. Im Vergleich zur WM in Imola (bei der Guido und Kurt schon dabei waren) war der deutsche Kader etwas geschrumpft, nur noch gut 20 Läufer und Läuferinnen hatten die lange Reise am Ende der Saison auf sich genommen, verstärkt durch weitere rund 15 deutsche Einzelstarter im Vereinsdress.
Stark vertreten mit 7 Startern im deutschen Nationaltrikot war die AK40 der Herren, in der Diemo Gorschboth (Blau-Weiß Gera) als bester Sprinter und Kurt Kroneberger (BGGG) als bester Bergfahrer die Kapitänsrolle teilten. Eingeschworen auf eine bessere Teamarbeit als in Imola und auf Unterstützung der beiden Teamkapitäne, ging es um 10 Uhr vom Vorstart durch die Strassen von Albenga zum eigentlichen Start. Die Altersklassen wurden getrennt gestartet, innerhalb jeder AK aber Damen und Herren gemeinsam.
Nachdem die Italiener bei der WM ihren besten AK40-Fahrer, Mauro Guenci, gleich nach dem Start im Express zur AK30-Spitze geführt hatten, waren wir auf einen schnellen Rennbeginn vorbereitet. Der Zeitabstand zwischen den einzelnen AK war jedoch diesmal mit 3 Minuten so hoch, dass die Italiener auf diese Taktik verzichteten. So war das Rennen zu Beginn recht verhalten. Gleich am ersten Anstieg nach knapp 10 km zeigten die Italiener jedoch, auf welche Taktik sie diesmal setzten: Am Berg davonfahren. Zu ihrem Pech konnten die Helfer von Mauro hier jedoch wenig Unterstützung bieten und die Deutschen jedesmal gut mithalten und wieder aufschließen, so dass bis zum letzten, längsten und höchsten Anstieg 10km vor dem Ziel die Gruppe geschlossen blieb. Die Deutschen leisteten bis dahin gute Gruppenarbeit, so dass ihre beiden stärksten Fahrer immer in der Spitze ihre Helfer dabei hatten. Da die Italiener auf den Flachstücken keinerlei Arbeit übernahmen, schlossen auch die Damen immer wieder mal zu uns auf, was zu einigem Durcheinander führte.
Am letzten Berg ging Mauro dann aufs Ganze und legte alleine los. Der Rest der Gruppe ging zwar hinterher, konnte seinem Tempo aber nicht folgen, so dass an der Kuppe sein Vorsprung etwa 100 m betrug. In der anschließenden Abfahrt schmolz er nur auf knapp 50m zusammen. Da aber in der auf etwa 12 Mann geschrumpften Verfolgergruppe weder die verbliebenen vier Italiener noch die meisten anderen Führungsarbeit leisteten, mussten sich dann im stärker gewordenen Gegenwind Kurt, Diemo und ein Schwede diese teilen. So konnte Mauro den Vorsprung wieder ausbauen und ungefährdet siegen. Den Zielsprint zog Kurt für Diemo zwar gut an, die ausgeruhten Italiener konnten aber an beiden vorbeiziehen, so dass zwar eine leichte Verbesserung in der Platzierung gegenüber der WM (7.), aber leider doch kein Treppchenplatz mehr für Diemo heraussprang und Kurt auf dem 13. Rang einlief. Die anderen Deutschen kamen mit der zweiten Verfolgergruppe an, Guido als 24.
In der AK30 waren die stärksten Deutschen leider zu Hause geblieben (bzw. in Köln gestartet), so dass hier die Italiener fast die Treppchenplätze unter sich ausmachen konnten – nur ein Schwede schob sich dazwischen auf den 2. Platz. In der AK50 siegten zwei Italiener vor Kazimierz Posadowski, die AK60 gewann Rainer Rudolph vor zwei Schweizern.
Bei den Damen sah es gerade umgekehrt aus, hier siegten in den AK30 die beiden Deutschen Silke Heiss vor Stefanie Pipke und einer Dänin. Die am stärksten besetzte Klasse der Damen ging von Beginn an ein hohes Tempo, so dass sich zunächst eine 8er Gruppe vom Verfolgerfeld lösen konnte. Schon nach den ersten Kilometern fuhren Silke und Steffi die ersten Attacken und nach Kilometer 12 hatte sich die Führungsgruppe bereits geteilt. Während sich das Verfolgerfeld geschlagen gab und nur noch mit dem heftigen Gegenwind kämpfte, schenkten sich die vier führenden Damen nichts. Immer wieder wurden Attacken gefahren. Am letzten Anstieg konnten sich die beiden Deutschen lösen und den Vorsprung bis ins Ziel retten. Auf der Zielgeraden konnten sich die Beiden den Sieg unter sich ausmachen. Mit nur einer Rolle Vorsprung gewann Silke vor Steffi. Die Dänin Xenia Trier, die bis vor dem letzten Anstieg noch mithalten konnte, wurde verdient Dritte. Erika Koch (WSF) kam mit der Verfolgergruppe als 6. ins Ziel.
In der AK40 wurde Christel Kreiner gute Dritte hinter einer Italienerin und einer Französin. In der AK50 gewann Karin Stangl und in der AK60 Christine Beulich vor Rosemarie Zilm.
In den höheren AK gab es noch die Schwierigkeit, dass das Ziel und die Zeitmessung schon nach knapp 1 3/4 Stunden abgebaut wurden und die letzten Teilnehmer ohne offizielle Zeitmessung ins Ziel einliefen, nachdem sie sich schon durch den wieder freigegebenen Autoverkehr auf der Strecke hatten kämpfen müssen.
In der Nationenwertung belegte Deutschland somit wieder (wie schon bei der Senioren WM in Imola) den ersten Rang gemeinsam mit Italien.
(Text: K. Kroneberger, E. Koch))

Die Treppchenplätze und Ergebnisse der Deutschen im Einzelnen:

Damen AK30:
1. HEISS, SILKE (Deutschland)
2. PIPKE, STEFANIE (Deutschland)
3. TRIER, XENIA (Dänemark)
6. KOCH, ERIKA (Deutschland)
10. MORGIEL, MARGIT (Deutschland)

Herren AK30:
1. FRISO, DARIO (Italien)
2. OLSSON, JOHAN (Spanien)
3. SALINO, SERGIO (Italien)
5. BOCK, TILO (Deutschland)
10. WECKE, JÖRG (Deutschland)
12. HUPE, DIRK (Deutschland)
17. PAWLOWSKI, CHRISTOPH (Deutschland)
25. WEIHMÜLLER, THOMAS (Deutschland)
39. KOHLBECK, MICHAEL (Deutschland)

Damen AK40:
1. BONSO, MARZIA (Italien)
2. WAGNER, EVA (Österreich)
3. KREINER, CHRISTEL (Deutschland)
4. HANISCH, IRIS (Deutschland)
6. OTTERBACH, BIRGITTA (Deutschland)

Herren AK40:
1. GUENCI, MAURO (Italien)
2. BAGNOLINI, LUCA (Italien)
3. CORTESE, GIUSEPPE (Italien)
7. GORSCHBOTH, DIEMO (Deutschland)
8. KEPPLER, PERCY (Deutschland)
13. KRONEBERGER, KURT (Deutschland, Groß-Gerau)
20. HEUSER, FRANK (Deutschland)
24. KONING, GUIDO (Deutschland, Groß-Gerau)
26. MERKL, GISO (Deutschland)
28. SCHELLMANN, DIETER (Deutschland)
30. RUMPF, THOMAS (Deutschland)
33. MODAUER, ALFONS (Deutschland)
37. SEDLMAYR, RUDI (Deutschland)
45. FAUPEL, MARKUS (Deutschland)
52. DAMMRATH, SIEGFRIED (Deutschland)

Damen AK50:
1. STANGL, KARIN (Deutschland)

Herren AK50:
1. MUMENI, ENNIO (Italien)
2. BRAMANTE, CARMELO (Italien)
3. POSADOWSKI, KAZIMIERZ (Deutschland)
7. BAUER, ALBRECHT (Deutschland)
16. MARSOLLEK, REINHOLD (Deutschland)
19. SCHEUERER, RAIMUND (Deutschland)
20. MÜLLER, HELMUT (Deutschland)
22. MALZKORN, RALF (Deutschland)
34. LEYERLE, THOMAS (Deutschland)

Damen AK60:
1. BEULICH, CHRISTINE (Deutschland)
2. ZILM, ROSEMARIE (Deutschland)

Herren AK60:
1. RUDOLPH, RAINER (Deutschland)
2. THOMET, ROGER (Schweiz)
3. GRABER, PAUL (Schweiz)
10. ERTEL, REINER (Deutschland)
11. VOLKE, KLAUS (Deutschland)
15. KLEINER, PETER (Deutschland)
17. ZILM, LOTHAR (Deutschland)