21./22.06.2008 Deutsche Meisterschaften der Jugend und Junioren in Anklam

Blau-Gelb Speedskater kehren mit elf Goldmedaillen aus Anklam zurück

Überaus erfolgreich kehrten die Blau-Gelb Speedskater von den Deutschen Jugend und Junioren Meisterschaften in Anklam zurück. Mit insgesamt 11 Gold-, 10 Silber- und 5 Bronzemedaillen konnte das 16-köpfige Aufgebot Platz eins im Medaillenspiegel belegen. Erfolgreichster Blau-Gelb Skater mit 4x Gold und 1x Silber war Simon Albrecht, der in der Jugend-13 Klasse an den Start ging.

Insgesamt aber waren alle Blau-Gelb-Skater punktgenau in Topform gekommen. So konnte Pascal Demant trotz Trainingsrückstand in der Klasse Junioren A zwei unerwartete Siege über 500m und 1000m erzielen; er verwies dabei jeweils die beiden favorisierten Sportler Tobias Hecht (Gera) und Carlos Graupner (Darmstadt) auf die Ränge zwei und drei. Über 300m konnte Demant mit Platz zwei hinter Max Kreiner (Tuttlingen) und vor Hecht ebenfalls eine überzeugende Leistung abrufen.

Mit diesem Formanstieg konnte er auch die Bundestrainer überzeugen und sicherte sich einen Platz im EM-Aufgebot, das vom 5.-13. Juli in Næstved(Dänemark) um europäische Ehren kämpfen wird. Zu diesem Aufgebot wird auch Laethisia Schimek gehören, die ebenfalls in der Junioren A Klasse am Start war. In vier Einzelrennen konnte sich die Groß-Gerauer Sprinterin hinter der dominierenden Sportlerin dieser Klasse – Mareike Thum (Darmstadt) insgesamt drei Silbermedaillen über 300m, 500m und 1000m sichern und auch auf der längsten Strecke, dem erstmals in Deutschland ausgetragenen 10000m Punkte/Ausscheidungsrennen, konnte sich Schimek einen hervorragenden 3. Platz erkämpfen. Neben der Dauersiegerin Thum musste sie hier nur noch der Eisenacherin Helen Trompier den Vortritt lassen. Ihre Vereinskameradin – Saskia Luding – kam nach einer langwierigen Knieverletzung, die sie sich im Oster-Trainingslager in Frankreich zugezogen hatte, leider nicht mehr rechtzeitig in Topform. Sie verpasste in ihren Einzelrennen denkbar knapp eine Medaille und muss leider auch die erhoffte EM-Teilnahme abschreiben.

Die Rennen der B-Junioren waren fest in Groß-Gerauer Händen. Philipp Forstner und Christopher Horn teilten sich die vier zu vergebenden Goldmedaillen untereinander auf. In den Sprintstrecken über 300m und 500m Sprintausscheidung siegte der Sprintspezialist Horn, während sich Forstner als Langstrecken-Ass die Titel über 10000m Ausscheidung und 3000m Punkte sicherte. Neben zweimal Gold gab es für Forstner auch noch eine Silbermedaille im 500m Sprint-Ausscheidungsrennen und Platz drei im 300m Sprint. Auch Christopher Horn konnte in einem fulminanten Punkterennen seinen beiden Goldmedaillen noch einen 3. Platz hinzufügen. Aufgrund dieser tollen Leistungen lösten auch diese beiden Sportler ihr EM-Ticket für Dänemark.

Michael Emele und Moritz Stüber, die ebenfalls in dieser Klasse an den Start gegangen waren, mussten sich mit Platzierungen um Rang 20 zufrieden geben.

Bei den Damen hatte Tamara Schmitt gegen das starke Darmstädter-Duo Gutermuth/Graupner und die Heilbronnerin Katharina Rumpus einen schweren Stand. Trotz guter Leistungen blieb ihr über 300m und 500m jeweils nur Platz vier, dennoch stuften die Bundestrainer ihre Leistungen ebenfalls als EM würdig ein und damit komplettiert sie als fünfte Blau-Gelb-Skaterin das deutsche JEM-Aufgebot.

In der Jugend-13 Klasse hatte Blau-Gelb mit Simon Albrecht, Maurice Demant und Filip Juric ein starkes Trio in die vier Einzelrennen geschickt. So war die Medaillenausbeute auch hier sensationell gut. Simon Albrecht sicherte sich die Titel über 200m 5000m Punkte und 1500m und musste nur im 300m Rennen durch eine kleine Unaufmerksamkeit den Sieg dem Geraer Markus Kille überlassen. Für Maurice Demant reichte es für 1x Silber über 1500m und zweimal Bronze über 300m und 5000m Punkte. Filip Juric musste sich mit zwei vierten Plätzen über 5000m Punkte und 1500m begnügen; er schaffte es leider nicht, den starken Kille von den Podest-Rängen zu verdrängen.

In der jüngeren Jugend-12 Klasse hatten sich Stefan Emele und Leon Besoke Hoffnungen auf Edelmetall gemacht. Während Besoke mit einem zweiten Platz über 300m und einem dritten Platz über 200m sicherlich zufrieden sein durfte, kann Emele als der „Blau-Gelb Pechvogel“ bezeichnet werden. Nach Platz vier über 200m lag er im anschließenden 300m Sprintausscheidungs-Rennen 80m vor dem Ziel auf einem aussichtsreichen dritten Rang und damit auf Medaillenkurs. Plötzlich stürzte der unmittelbar vor ihm laufende Top-Favorit Erik Heß (Homburg) und Stefan Emele hatte keine Chance einem Sturz zu entgehen. Auch er landete auf dem Allerwertesten und neben dem Rennanzug war auch die Medaille futsch. Der Schmerz über die entgangene Top-Drei-Platzierung war bei diesem Missgeschick größer als der Schmerz über die Verletzungen.

Ganz schwer hatten es die beiden Jugend-Läuferinnen Cleo-Sybell Feisel (Jugend-13) und Tamara Luding (Jugend-12), die sich jeweils alleine gegen starke gegnerische Teams aus Thüringen und Baden-Württemberg zu behaupten hatten. Sie mussten sich beide mit Mittelfeld-Platzierungen zufrieden geben.

In den abschließenden Staffel-Wettbewerben wurde es noch einmal richtig spannend. In der Jugendklasse hatte die Groß-Gerauer Dreier-Staffel (Albrecht, Demant, Juric) die Rolle als absoluter Top-Favorit inne. Mit einer Klasse-Vorstellung wurden sie dieser Rolle auch gerecht und holten einen sicheren, ungefährdeten Sieg vor den Vertretungen aus Halle und Berlin. Die zweite Groß-Gerauer Vertretung (Leon Besoke, Stefan Emele) war gegen die 3er-Teams schon nominell im Nachteil. Ein einem starken Rennen konnten sie lange Zeit gut mithalten, mussten in den letzten vier Runden dann aber dem hohen Tempo Tribut zollen und fielen auf Rang fünf zurück. Die große Überraschung durfte dann die Staffel der Junioren Damen (Saskia Luding, Laethisia Schimek, Tamara Schmitt) erleben. Hier lag die Favoriten-Rolle im Vorfeld ganz klar auf Seiten der Darmstädter, die mit Thum, Graupner, Gutermuth die stärkste Besetzung ins Rennen schickten. Mitte des Rennens war Darmstadt drauf und dran sich entscheidend von unserer Staffel abzusetzen; doch dann das Missgeschick – Darmstadt unterlief ein Wechselfehler und die Disqualifikation war unumgänglich. Damit stand das Tor für Groß-Gerau ganz weit offen; jetzt mussten nur noch perfekte Wechsel gelingen und am Ende war der unerwartete Titel unter Dach und Fach.

Zum Schluss lieferten sich dann noch die beiden Herren-Staffeln aus Groß-Gerau und Darmstadt das erwartete Kopf-an-Kopf Rennen, in dem dieses Mal die Blau-Weißen aus Darmstadt die Nase vorne hatten. Demant, Forstner, Horn mussten sich in einem Herzschlag-Finale mit der Silbermedaille begnügen; Rang drei ging an die Vertretung aus Gera.

Alles in Allem durften die beiden Groß-Gerauer Trainer mit den Leistungen ihrer Schützlinge sehr zufrieden sein. Groß-Gerau drückt seinen fünf JEM-Teilnehmern die Daumen für weitere Erfolge bei den Titelkämpfen in Dänemark.