27.-29.06.2008 Deutsche Meisterschaften in Jüterbog

Etienne GOLD über 300m
Freitag

Die deutsche Speedskating-Meisterschaft der Bahnrennen begann mit den 300 m-Einzelsprints. Herausragendes Ergebnis war der Sieg von Etienne Ramali in 25,884 Sekunden. Und das trotz eines kurzen Problems, das Tempo in der Zielkurve zu stehen. In den Altersklassen gab es noch vier dritte Plätze für Blau-Gelb durch Ralf Sonneck, der damit nicht wirklich gerechnet hatte, durch Erika Koch, Norbert Jacobi und Dorothea Feisel. Der erste Tag der Meisterschaften endetet mit den Rennen der Aktiven über 1500m (Herren) und über 1000 m (Damen). Auch hier schaffte Etienne Ramali eine Medaille mit dem dritten Platz hinter Felix Rijhnen aus Darmstadt und Nico Wieduwilt aus Gera. Den drei Finalisten aus Groß-Gerau gelang es in diesem Rennen nicht, als Gruppe zu agieren, sonst wäre noch mehr drin gewesen. Bei den Damen gewann Sabine Berg vor Jana Gegner und Lisa Kaluzni, hier waren keine Groß-Gerauer beteiligt.

Samstag
Los ging es morgens mit dem Deutschen Nachwuchs-Besten-Wettbewerb. Hier war von Groß-Gerau allein Tim Siegel vertreten, der diese Aufgabe mit Bravour erledigte: er wurde über 30m Sprint zweiter und im Geschicklichkeitsparcour dritter. Damit liegt er nach 2 von 3 Läufen punktgleich auf Platz zwei. Am Ende siegte er über 300 m und machte seinen Gesamtsieg klar.

Bei den dann folgenden 500m-Vorläufen konnten konnten sich die Groß-Gerauer gut halten: Benjamin Tippmann, Boris Hahn und Etienne Ramali kamen in Halbfinale. Im Finale war dann nur noch Etienne Ramali vertreten, der fünfter wurde, Sieger wurde der wieder genesene Matthias Schwierz.

Die folgenden Seniorenrennen gingen in der AK 30 über 3000m und in den anderen AKs über die kurze (1000m bzw. 1500) und die lange (3000 bzw. 5000) Distanz. In der AK 30 schaffte Erika Koch den dritten Platz, Ralf Sonneck verpasste in einem rekordschnellen Rennen knapp eine Medaille und wurde vierter, Michael Seibel nach schnellem Start fünfter. In der AK 40 wurde Kurt Kroneberger dritter, über 5000 m musste er sich nach einem starken Rennen knapp mit dem vierten Platz zufrieden geben. In der AK 50 stürzte Reinhard Borst im 1500 m-Remen und wurde danach über 5000 m dritter hinter Dauersieger Albrecht Bauer. Norbert Jacobi bewährte sich als Medaillensammler in der AK60: mit Gold über 1500, Silber über 5000, Dorothea Feisel gewann ihre beiden Rennen. Damit war der Wettbewerb um den Goldenen Inliner, bei dem der Stand vom Sprecher immer verfolgt wurde, ungefähr ausgeglichen: Mal lag Gera, mal lag Groß-Gerau vorn.

Das Abschlussrennen am Samstag waren die 20000 m-Ausscheidung bei der auch Pascal Ramali trotz nicht auskurierten Fiebers antrat. Das Rennen bot zunächst einen Massensturz und endete dann mit dem Zieldurchlauf von Nico Wieduwilt, der aber sofort disqualifiziert wurde. Er hatte den Sturz verursacht und auf den letzten Runden Pascal Ramali stark behindert, der nun als zweiter hinterdem zum Sieger erklärten Felix Rijhnen gewertet wurde. Dieser Erfolg war eine Groß-Gerauer Mannschaftsleistung; dabei waren Benjamin Tippmann, Gregor Albrecht, Karel Schimek und Simon Strobel vertreten, die bis zum Umfallen kämpften. Boris Hahn war in den Massensturz verwickelt, was ihn dann noch in den folgenden Rennen behinderte.

Sonntag
Der Tag begann mit den „flachen“ 3000 m der Damen und den 5000 m der Herren. Bei den Damen war das Rennen ohne Spannung, bei den Herren ohne Stürze, was allgemein positiv auffiel. Dann kamen die Punkterennen der Damen und Herren, bei dem Pascal Ramali über 10 km Bronze gewann. Er hatte in der Mittelphase des Rennen genug Punkte gesammelt, um am Schluss nicht mehr immer mitrennen zu müssen. Bei den Frauen dominierte Sabine Berg nach Belieben: sie gewann alles ausser den 300 m und der Staffel. Jana Gegner war nur am Anfang und am Ende da, dazwischen bevorzugte sie den Weltcup.

Die abschliesseneden Staffelrennen waren sogar bei den Damen richtig dramatisch. Ein Fast-Wechselfehler bei Gera führte zu einer Aufholjagd, die aber nicht ganz zum Erfolg führte: Berlin siegte vor Großenhain und Gera.

Bei den Herren waren zwei Groß-Gerauer Teams am Start: einmal mit Etienne Ramali, Boris Hahn, Benni Tippman und dann mit Karel Schimek, Gregor Albrecht, Simon Strobel. Groß-Gerau I kämpfte mit Gera und Darmstadt um die Spitze, verlor am Ende aber den Sieg an Gera und Berlin, das zweite Team wurde fünftes.

Bahn ohne Zuschauser
Die Meisterschaft fand in Jüterbog in der Skate-Arena statt – einer tollen Anlage, die momentan noch um einen 500 Meter langen Straßenkurs erweitert wird. Es war alles da, nur keine Zuschauer. Natürlich standen hinter der Bande Leute; die waren aber allle Vereinskollegen und Betreuer der Sportler. Am Sonntag waren während der Staffelrennen – immerhin der Höhepunkt – tatsächlich zwischen 10 und 20 Skater, die gerade auf dem Fläming-Rundkurs unterwegs waren, im Stadion.

Die sportliche Bilanz war bei den Frauen nur von Erika Koch und Dorothea Feisel getragen, die fleissig Bronzemedaillen und im letzteren Fall auch Goldene gewannen. Bei den Herren gab es den Sieg von Etienne Ramali über 300 Meter, dann einen dritten Platz, dann viele Bronzemedaillen und dann war da noch Norbert Jacobi, der allein nochmal soviel beisteuerte. Pascal Ramali schaffte einmal Silber und einmal Bronze trotz nicht auskurierter Krankheit.

Die Meisterschaft diente auch als letzter Sichtungslauf für die kommende Europameisterschaft in Gera: Nominiert wurden von Blau-Gelb: Pascal und Etienne Ramali, Boris Hahn, Simon Strobel, Benjamin Tippmann.