09.09.2012 Deutsche Marathon Meisterschaft in Bennigsen (Springe)

Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 20°C fanden am 9. September 2012 in Bennigsen (Springe) südlich von Hannover die Deutschen Meisterschaften der Inline-Speedskater über die Marathon-Distanz statt. Insgesamt über 400 Teilnehmer hatten sich nicht nur für den Marathon, sondern in allen Altersklassen auch für weitere Wettbewerbe angemeldet. So fanden unter anderem am Vorabend im Rahmen des Nordcups die Niedersächsischen Landesmeisterschaften im Einzelzeitfahren über 11 km (eine Runde der Wettkampfstrecke) statt und im Kids-Cup wurden Geschicklichkeits-Wettbewerbe und Sprintrennen ausgetragen.

Von Blau-Gelb Gross-Gerau waren fünf Senioren am Start: Dorothea Feisel (AK 60), Karina Weindorf (AK 35), Kurt Kroneberger (AK 50), Heiko Krüger (hoch gestartet in die AK 30) und Wjatscheslaw Solomon (AK 45). Der 11km-Rundkurs war 4 Mal zu durchfahren. Dabei ging es kurz nach dem Start eine etwa 600m lange Steigung hinauf, die natürlich zu Attacken einlud. Die etwa 2 km lange Gerade zwischen Ziel und Start bis zur Steigung lag genau im auffrischenden Gegenwind, die restliche Strecke mit teilweise neuem Sahneasphalt konnte mit seitlichem oder Rückenwind mit hohem Tempo durchfahren werden – Attacken waren hier allerdings selten erfolgreich, da kaum Fahrt- oder Gegenwind die Verfolger ausbremste.

Die Felder der AK 30 m und AK 35 m wurden gemeinsam gestartet und hier verrichteten hauptsächlich die älteren Läufer viel Arbeit, die AK 30 schonte sich. Dies nutzte Heiko Krüger, um kurz vor dem Ziel zu attackieren. Er wurde dann jedoch noch von Sascha Hagemann und Alexander Schmitz im Zielsprint überholt und kam als Dritter ins Ziel.

Die AK 40 m und AK 45 m boten die gewohnt starken und zahlreichen Starterfelder und wurden daher getrennt gestartet. In der AK 40 war kein Läufer von BGGG vertreten, hier ging der in den letzten Jahren sieggewohnte Jörg Wecke (Lübeck) mit einem vierten Platz überraschend leer aus. In der AK 45 hatte Wjatscheslaw „Slawa“ Solomon sich viel vorgenommen, insbesondere wollte er nicht wieder wie bei der Halbmarathon-DM in Kassel Dirk Hupe und Percy Keppeler davon fahren lassen. Aber es kam anders als geplant. Kurz nach dem Start verfing sich Dirk, in führender Position liegend, in einem Loch und stürzte nach einer sehenswerten Pirouette rückwärts ins Feld. Zum Glück tat er sich nichts und konnte der Gruppe, die sportlich fair auf ihn wartete, wieder folgen. Danach hatte er offenbar so viel Wut im Bauch, dass er schon kurze Zeit später attackierte. Percy Keppeler war dabei, Slawa leider zu weit hinten im Feld – so früh hatte er nicht mit dem Ausreißversuch gerechnet. Die beiden konnten sich in den folgenden Runden – zwar immer in Sichtweite des Feldes, aber doch mit ausreichendem Vorsprung – absetzen und in der letzten Runde endgültig davon fahren. Im Verfolgerfeld wurde leider nicht von allen ausreichend Nachführarbeit geleistet, so dass es nicht mehr heran kam. Im Zielsprint konnte sich dann Slawa vor Thomas Weihmüller (SFC Rheinstätten) durchsetzen und erreichte den guten dritten Platz hinter Dirk und Percy.

In der wieder gemeinsam gestarteten AK 50 und 55 m ließ man es zunächst ruhig angehen. Erst in der zweiten Runde wurde am Berg mal etwas Gas gegeben, was die Gruppe aber nicht verkleinern konnte. Die dritte Runde war dann wieder etwas ruhiger, bevor beim vierten Durchgang am Berg wieder heftig attackiert wurde. Dennoch blieb die Gruppe fast gleich groß. Erst als etwa 2 km vor dem Ziel die AK 45 Verfolgergruppe überholt wurde, konnte Kurt mit einem schnellen Antritt die Gruppe sprengen. 6 Mann vorne konnten ein paar Meter Vorsprung halten, angeführt von Kurt und zwei AK55-Läufern. Etwa 500m vor dem Ziel attackierte Hans-Jörg Maus (RSC Aachen), Kurt konnte aber kontern und ließ ihn nicht vorbei. In der scharfen Linkskurve 300m vor dem Ziel setzte er sich um entscheidende Meter ab, baute im Zielsprint seinen Vorsprung auf knapp 3 Sekunden aus und gewann so seinen 4. deutschen Meistertitel in diesem Jahr.

Die Damengruppen der AK 30, AK 35, AK 40 und AK 45 starteten gemeinsam, wobei sich bereits nach wenigen Kilometern eine Führungsgruppe von zehn Damen absetzte, welche von einer starken Simone Kohls und Gabriela Schwarz dominiert wurde. Das Rennen war durch wenige Attacken geprägt und verlief bis kurz vor Ende der dritten Runde sehr ruhig und mit schnellem Tempo. Leider musste Karina dann wegen Rückenschmerzen die Gruppe ziehen lassen und den Rest der Marathonstrecke alleine bezwingen. Sie kam jedoch noch als Dritte ihrer AK ins Ziel.

Dorothea ließ ihren beiden Mitstreiterinnen den Vortritt, fuhr ein einsames Rennen und kam ebenfalls als Dritte (AK 60) ins Ziel.

Ergebnisse der AKs mit BGGG-Beteiligung:

Senioren AK 30 (m)
1. HAGEMANN Sascha, SCC Skating Berlin
2. SCHMITZ Alexander, Tri-Sport-Lübeck e.V.
3. KRÜGER Heiko, Blau-Gelb Gross-Gerau

Senioren AK 45 (m)
1. HUPE Dirk, SFC Rheinstetten
2. KEPPLER Percy, Skate-Team Celle
3. SOLOMON Wjatscheslaw, Blau-Gelb Gross-Gerau

Senioren AK 50 (m)
1. KRONEBERGER Kurt, Blau-Gelb Gross-Gerau
2. MAUS Hansjörg, RSC Aachen 1986 e.V.
3. BADKE Klaus, Cologne Speed Team

Senioren AK 35 (w)
1. RÖHR Silke, VfR Büttgen 1912 e.V. Speedskater Düsseldorf
2. HINGST Ulla, Tri-Sport-Lübeck e.V.
3. WEINDORF Karina, Blau-Gelb Gross-Gerau

Senioren AK 60 (w)
1. BEULICH Christine, Speedskate-Club Meißen e. V.
2. LAUBE Dorothea, Skate-Team Celle
3. FEISEL Dorothea, Blau-Gelb Gross-Gerau