12.-13.09.2015: Deutsche Team-Meisterschaften in Gera

Gera richtete dieses Jahr die Deutschen Team-Meisterschaften der Speedskater aus, und aus Hessen reiste eine 20 Mann und Frau starke Delegation an, um am Samstag im Teamsprint, der Team-Verfolgung und der Mixed-Staffel und am Sonntag im Team-Zeitfahren zu starten. Leider waren nicht ausreichend JuniorInnen dabei, um in dieser Kategorie eigene Teams zu bilden, so fuhren sie jeweils bei den Aktiven mit. Bei den Masters gab es mangels Damenbeteiligung auch nur ein Herrenteam. Diese drei Teams aber hatten es in sich. Um es vorweg zu nehmen: in jedem der 8 Rennen, an dem ein Hessenteam beteiligt war, gewann es auch die Goldmedaille! Hinzu kam bei der Staffel noch die Bronzemedaille für die zweite Hessen-Mixed-Staffel.

Aber von vorne: Bei besten Bedingungen wurden die Deutschen Meisterschaften mit einer Schweigeminute für die kürzlich verstorbene, langjährige Oberschiedsrichterin Dr. Barbara Fischer eröffnet. Dann standen zunächst die Qualifikationsläufe für den Teamsprint an, der dieses Jahr neu in den Wettbewerb aufgenommen worden war. Hier starten jeweils zwei Dreier-Teams gegeneinander über 3 Runden, und nach jeder Runde scheidet der Führende Fahrer des Teams aus, so dass der Dritte Läufer die letzte Runde alleine fährt. Hier setzten sich bei den Aktiven Damen und Herren jeweils die Hessen als Zeitschnellste an die Spitze. Nach einer kurzen Erholungspause, während der die Nachwuchsläufer von Gera einige Rennen absolvierten, wurden die Finalläufe ausgetragen. Auch hier konnten die beiden hessischen Teams mit Alisa Gutermuth, Mareike Thum und Laethisia Schimek sowie Simon Albrecht, Stefan Emele und Tim Siegel sich souverän durchsetzen und gewannen die ersten beiden Goldmedaillen.

Als nächstes starteten die Masters ihre Qualifikationsrennen in der Teamverfolgung. Bei den Herren musste das hessische Team gleich gegen den letztjährigen Sieger und damit Hauptfavoriten aus Bayern antreten. Dieser war jedoch verletzungsbedingt nur mit drei Mann angereist. Nachdem in den ersten drei von sieben Runden die beiden schwächeren Fahrer das hessische Team angeführt hatten und die Bayern einen knappen Vorsprung erzielen konnten, überholte Hessen in den vier letzten Runden die Bayern und sicherte sich den Einzug ins Finale. Da die Herrenmannschaft aus Thüringen im zweiten Vorlauf eine schlechtere Zeit als Bayern fuhr, trafen sich Hessen und Bayern im Finale wieder. Auch bei den aktiven Damen und Herren konnten sich die hessischen Teams jeweils mit Bestzeiten für die Finalläufe qualifizieren, wobei die Herrenteams zwischendurch noch ein Halbfinale absolvieren mussten. Auch in den Finalen gab es dann keine Überraschungen mehr und die Medaillenbilanz von Hessen steigerte sich auf sechs Goldmedaillen aus fünf Rennen.

Zum Tagesabschluss standen noch die Mixed-Staffeln an, hier trat Hessen mit zwei Teams an (Alisa Gutermuth, Mareike Thum, Philip Forstner und Sebastian Mirsch sowie Laethisia Schimek, Sabrina Werling, Simon Albrecht und Tim Siegel), und lieferte sich ein äußerst packendes Rennen mit Thüringen, dessen Team praktisch das gesamte Rennen über an der Spitze lag. In die letzte Runde ging Tobias Hecht (Thüringen) knapp vor Simon Albrecht, das zweite Hessenteam war leicht abgeschlagen. Simon beschleunigte enorm und überholte Tobias auf der Gegengeraden innen, musste in der Zielkurve dann rollen lassen, so dass Tobias wieder auf ihn auflief. Im Zielsprint setzte sich Simon dann aber souverän durch und verwies Thüringen auf den zweiten Platz, Hessen 2 sicherte sich den dritten Rang.

Am Sonntag ging es von der Bahn in ein Industriegebiet am anderen Ende von Gera, wo auf einem 750 m langen Rundkurs 12 Runden gegen die Uhr zu fahren waren, wobei die Teams in 10 bis 20 Sekunden Abstand gestartet wurden. Bei leicht bewölktem Himmel und angenehmen Temperaturen starteten zunächst die Masters. Hessen startete als letztes der drei Herrenteams und hatte seine Gegner so immer im Auge. Von Beginn an holten sie auf die Bayern auf, und nachdem Mario Damm (Kassel) und Heiko Krüger (BGGG) ihr bestes gegeben hatten und ausschieden, liefen Tjard Kopka (Speedfüchse), Rainer Arnold und Kurt Kroneberger (beide BGGG) zu dritt das Rennen zu Ende. Pro Runde konnten sie den Bayern einige Sekunden abnehmen, überholten sie gegen Mitte des Rennens und siegten am Ende mit knapp einer Minute Vorsprung.

Auch die Aktiven Damen und Herren ließen nichts anbrennen und zwackten ihren Gegnern jede Runde eine oder mehrere Sekunden ab. Die Herren, als letzte in ihrem Block gestartet, überholten sogar alle anderen Teams und gingen als erste durchs Ziel. So wurde das für Hessen äußerst erfolgreiche Rennwochenende mit 9 Gold- und einer Bronzemedaille aus 8 Rennen beschlossen.

(Kurt Kroneberger)