19.-21.07.2005 World Games in Duisburg

(oti) Allen Befürchtungen zum Trotz blieb der erste Tag des Speedskating bei den World Games (19.7.) vom Wetter verschont. Nachdem die Regenfront abgezogen war, konnten die Wettkämpfe nach Verzögerung problemlos bei trockener Bahn durchgezogen werden. Wie zu erwarten hatten die jeweils drei deutschen Läufer bei Damen und Herren einen schweren Stand gegen die 21-köpfige Konkurrenz der Weltspitze. Bei den 300m Einzelsprints wurden dann gleich die hier größten deutschen Hoffnungen auf Medaillen gedämpft. Nachdem noch zu Beginn die stärkste deutsche Sprinterin Jana Gegner(Berlin) aussichtsreich lag, zogen dann noch fünf Läuferinnen an ihr vorbei. Hinter der Siegerin Laura Orru (Italien) mit 28.27 wurde Gegener dann sieben Zehntel Sekunden zurück Sechste. Ähnlich erging es auch dem besten deutschen Sprinter Matthias Schwierz (Tuttlingen). Der vielfache Weltmeister über diese Distanz Gregory Duggento (Italien) legte als zweiter Läufer gleich die Siegerzeit von 26.40 vor, an der sein stärkster Konkurrent der Neuseeländer Kalon Dobbin mit zwei Hunderstel scheiterte. Für Matthias Schwierz, der Probleme mit der Bahn hatte, war mit 27.10 Sekunden ein Rang acht die beste deutsche Platzierung. Daniel Zschätzsch (Groß-Gerau) wurde in 27.49 Zwölfter.

Eine erhoffte aber unerwartete Medaille gab es dann in den 1.000m Ausscheidungen der Damen. Hier hatten Jana Gegner und Tina Strüver (Halle) die Halbfinale erreicht. Jana Gegner konnte sich dann als sechste Läuferin für das Finale qualifizieren. Hier lief sie hinter Andrea Gonzalez (Argentinien) und Jennifer Caicedo (Kolumbien) locker zur Bronzemedaille, da drei starke Konkurrentinnen hinter ihr durch Sturz behindert waren. Pech hatten die deutschen Herren Matthias Schwierz und Toni Deubner (Arnstadt), sie erwischten den langsamsten Vorlauf und schieden hier aus. Daniel Zschätzsch verfehlte um nur einen Platz das Halbfinale.

Größtenteils mit einer Pechsträhne begann der zweite Speedskating Tag (20.7.) bei den World Games für die deutschen Läufer. In der 500m Sprintausscheidung qualifizieren sich jeweils nur die beiden ersten der sechs Sportler eines Laufes. Dabei kann auf der kurzen Distanz ein schlechter Start das Weiterkommen vereiteln oder wenn man von den ersten drei Positionen im Feld verdrängt wird. Bei den Damen scheiterten Jana Gegner und Tina Strüver knapp auf Position drei im Vorlauf. Bei den Herren verfehlte ebenso die größte deutsche Hoffnung Matthias Schwierz (Tuttlingen) den Einzug ins Halbfinale. Er war während des Rennens auf einen hinteren Platz zurückgedrängt wurde, konnte sich aber dann nach vorn kämpfen, kam aber nicht über Platz drei hinaus. Ebenso war für Daniel Zschätzsch (Groß-Gerau) das Ende im Vorlauf. Glück hatte dagegen Toni Deubner (Eisenach), in dessen Vorlauf die meisten Konkurrenten nicht antraten, und er so problemlos eine Runde weiterkam. Allerdings kam das Ende für ihn im Halbfinale und es gab für ihn Platz neun. Bei den Herren siegte mit deutlichem Abstand Kalon Dobbin (Neuseeland) vor den Kolumbianern Anderson Ariza und Camilo Orozco.

Wegen einsetzenden starken Regens mussten die vorgesehenen Punkterennen am Abend auf den Vormittag des dritten Wettkampftages (21.7.) verschoben werden. Hier gab es einen packenden Zweikampf zwischen Alexis Contin (Frankreich) und Shane Dobbin (Neuseeland), den dann Contin für sich entscheiden konnte. Der einzige deutsche Läufer in diesem Rennen Toni Deubner (Eisenach) lief hervorragend und konnte das hohe Tempo der Spitze mithalten und erzielte so noch einen hervorragenden fünften Platz. Bei den Damen überraschten die Koreanerinnen Hue Mi Kim und Hyo Sook Woo die Konkurrenz. Sie hielten sich im ersten Teil des Rennens zurück und liessen die Kolumbianerin Silvia Nino die Punkte sammeln. Nach einem erfolgreichen Ausreissversuch im zweiten Teil setzten sie sich deutlich vom Feld ab, holten Runde für Runde ihre Punkte und so siegte Kim vor Woo und Nino. Die deutsche Läuferin Michaela Neuling (Gera) konnte hier in der Spitze nicht mitmischen und wurde am Schluss Zwölfte.

Das 3.000m Rennen wurde von den starken Mannschaften bestimmt, die im Rennverlauf keine anderen Läufer in den aussichtsreichen Spitzenplätzen des Feldes eindringen ließen. So entwickelte sich hier ein packender Wettkampf bei den Herren zwischen Frankreich, Italien und Neuseeland. Dies endete mit einem Doppelsieg für die Franzosen Thomas Boucher und Alexis Contin. Auf Platz drei lief Fabio Francolini (Italien). Bester Deutscher war hier Daniel Zschätzsch mit einem guten 11. Platz. Toni Deubner und Matthias Schwierz liefen auf Platz 15 und 19. Bei den Damen gab es ebenso einen Doppelsieg diesmal für Kolumbien mit Cecilia Baena und Jennifer Caicedo vor Y-Chin Pan (Korea). Jana Gegner (Berlin), Michaela Neuling (Gera) und Tina Strüve r(Halle) liefen auf Platz 14, 15 und 17.

Am Abend des dritten und letzten Speedskating Tages der World Games finden noch die kräftezehrenden 10.000m Ausscheidungsrennen statt. Hier werden auch wieder die übrigen deutschen Läufer antreten, die die Punkterennen ausgelassen hatten, um ihre Kräfte zu schonen.

Am Donnerstagabend (21.7.) endeten die Speedskating Rennen bei den World Games mit den 10.000m Ausscheidungsrennen der Damen und Herren. Bei einsetzendem Nieselregen konnte die Veranstaltung gerade noch zu Ende gebracht werden. Die Rennen waren von hohem Tempo geprägt. So lichtete sich bei den Damen schon am Anfang vor Beginn der Ausscheidungsrunden das Feld, weil einige Läuferinnen das Tempo nicht mithalten konnten. Hier gab es einen Doppelsieg für die starken Kolumbianerinnen Silvia Nino und Cecilia Baena mit einer Siegerzeit von 17:50.84. Die deutschen Läuferinnen Michaela Neuling und Jana Gegner erreichten nur Platz 17 und 18. Die Allrounderin Tina Strüver konnte wegen einer Verletzung nicht starten. Bei den deutschen Herren lief es zwar etwas besser, aber auch sie kamen nicht mit der Spitze ins Ziel. Für Toni Deubner (Eisenach) und Daniel Zschätzsch (Groß-Gerau) kam das Ende mit Platz 13 und 14. In der Schlussphase dominierte eine französische Dreiergruppe das Rennen, die versuchte den anstürmenden Neuseeländer Kalon Dobbin zum Teil nicht regelgerecht abzublocken, was zur Disqualifikation eines Franzosen führte. Es siegte Baptiste Grandgirard (Frankreich) in 16:28.26 vor Kalon Dobbin, der seine vierte Medaille holte.

In der Nationenwertung siegte Kolumbien mit drei Gold, vier Silber und vier Bronzemedaillen vor Frankreich (3-2-0) und Neuseeland (2-3-0).